Berliner Synchron AG synchronisiert internationale Filme
Die Hollywood-Stars Tom Hanks, Robert Redford, Tom Cruise waren hier. Deutsche Schauspieler wie Christoph-Maria Herbst und Anke Engelke, die Musiker von Boss-Hoss und Regisseur Tom Tykwer haben in den Studios des alteingesessenen Betriebes gearbeitet. "Das ist allerdings nicht die Regel", sagt Jens Krüger, der als Projektmanager für die reibungslosen technischen Abläufe sorgt. Von den meisten Synchronsprechern - rund 3000 stehen den Studios zur Verfügung - kennen Filmenthusiasten zwar die Stimme, aber nicht deren Gesicht. Sie arbeiten selten vor der Kamera. Wenn aber Animationsfilme aus den Pixar- oder Disney-Studios mit deutschen Dialogen eingesprochen werden, geht die Schauspiel-Prominenz in den Studios ein und aus. "Und manchmal müssen Hollywood-Streifen nachbearbeitet werden, dann haben wir auch Stars aus Amerika hier."
Seit 63 Jahren existiert die Berliner Synchron AG und gilt als eines der führenden Unternehmen der deutschen Synchronbranche. Über 7000 Filme wurden seit 1949 synchronisiert. Dazu gehörten Blockbuster wie Mission Impossible, James Bond, Jenseits von Afrika, Ice Age, die Star Wars-Reihe und viele mehr. Auch TV-Serien wie die Bill Cosby-Show, Dallas oder aus dem letzten Jahrzehnt Sea Patrol wurden für das deutsche Fernsehen aufbereitet.
60 festangestellte Mitarbeiter sorgen dafür, dass es in den mit modernster Technik ausgestatteten Aufnahmeateliers und Mischstudios wie am Schnürchen läuft. Cutter, Tonmeister und Dialog-Regisseure sind neben Sprechern die Hauptpersonen in dem knallroten modernen Bau und den historischen, 1938 als Hauptfilmstelle der Luftwaffe errichteten Nebengebäuden. Durch ihre Arbeit genießt das Unternehmen weltweit einen guten Ruf.
Heute werden in Lankwitz Filme aus 17 Ländern synchronisiert. Dafür steht ein großer Pool an Übersetzern zur Verfügung. Auch die machen einen guten Job, denn mit einer bloßen Übersetzung ist es nicht getan. Witzige, gefühlvolle oder spannende Dialoge machen einen gut synchronisierten Film aus. Streifen wie "Die Zwei" oder die Bud-Spencer-Filme sind nur wegen der freien Übersetzung und Synchronisation in Deutschland so erfolgreich.
Bei einem Rundgang über das Gelände wird auch die technische Entwicklung deutlich. Im Schneidehaus gibt es noch einen alten Schneidetisch, auf dem riesige Rollen auf Spulen gesteckt und geschnitten werden. Im neuen Schneideraum befinden sich gerade mal drei Monitore, eine Tastatur und eine Maus. Die Filme werden digital geschnitten. Das ist viel einfacher und geht schneller.
Manchmal wird jedoch mit einfachen Hilfsmitteln gearbeitet. Im großen Aufnahmestudio steht zum Beispiel ein Bett. Das ist nicht etwa zum Ausruhen da. Vielmehr wird im Bett gearbeitet: Es gibt Filme, in denen liegt der Protagonist die ganze Zeit über nur im Bett. In dieser Lage ändert sich die Stimme. "Der Laie hört so etwas nicht, der Profi aber schon", sagt Krüger und unterstreicht den hohen Anspruch des Unternehmens.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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