Jugendtheatergruppe spielt Jedermann
Nach der Inszenierung der Komödie "Das Haus in Montevideo" von Curt Goetz 2012, sollte in diesem Jahr wieder etwas "Ernsthaftes" auf der Bühne des Gemeindehauses gezeigt werden. "So halten wir es seit einigen Jahren: leichte Komödien wechseln sich mit schweren Stoffen ab", sagt Leiter und Regisseur der Theatergruppe Ansgar Vössing. Vössing achtet bei der Auswahl der Stücke, dass möglichst alle der rund 30 Schauspieler eine Rolle in die Inszenierung erhalten. Das fordert auch der Organisation und Vorbereitung einiges ab. Einige der Mitglieder studieren außerhalb Berlins. Ein Teil der Darsteller muss sich aus der Ferne auf die Rollen vorbereiten. Gemeinsame Proben sind nur während einer Werkswoche zwischen Weihnachten und Neujahr möglich. Das schmiedet zusammen. Heute Erwachsene spielen seit ihrer Kindheit mit.
Seit 1993 gibt es die Theatergruppe. Anfangs wurden Krippenspiele aufgeführt. Dann machten die Laiendarsteller mit ihren Inszenierung der Passionsspiele auf sich aufmerksam. Später standen Komödien wie "Der Florentiner Hut" und "Der Raub der Sabinerinnen" auf dem Spielplan. Vor zwei Jahren studierten die Laiendarsteller erstmals ein Stück eines zeitgenössischen Autors ein: "Ithaka" von Botho Strauß. "Das war eine Herausforderung. Aber es Spaß gemacht, sich mit diesem schwierigen Stoff und der mitunter sperrigen Sprache zu befassen", erinnert sich Vössing. Mit "Ithaka" entstand der Gedanke, sich regelmäßig eines anspruchsvollen Stoffes anzunehmen.
Mit dem "Jedermann" von Hugo von Hofmannsthal hat sich die Gruppe an ein Stück der Weltliteratur gewagt, dessen alljährliche Aufführungen zu den Salzburger Festspielen und im Berliner Dom international für Aufmerksamkeit sorgen.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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