DDR-Nostalgiker schänden Erinnerung an Arbeiteraufstand
"Unbekannte haben die Bronzetafel mit einem DDR-nostalgischen Spruch beschmiert", ärgert sich Stefan Förster vom Heimatverein Köpenick. Der Verein hatte sich für die Erinnerung an den Arbeiteraufstand eingesetzt.
"Das ist eine Verhöhnung der Opfer des Arbeiteraufstands und aller anderen Opfer des SED-Regimes. Wir sind noch heute stolz auf den Widerstand, den Menschen vier Jahrzehnte lang gegen die Diktatur geleistet haben", sagt Bürgermeister Oliver Igel (SPD). Er hatte dafür gesorgt, dass der Gedenkstein mit der Bronzetafel aus dem Etat des Bezirks aufgestellt werden konnte und die Rede zur Einweihung gehalten.
Nun soll geprüft werden, wie die schwarze Schrift entfernt und die Tafel danach wieder entsprechend versiegelt werden kann. Ein Mitarbeiter der Bildgießerei Seiler, des Herstellers der Tafel, wird die Schäden erst einmal begutachten.
Wenige Tage vor dem 17. Juni 1953 hatten Berliner Bauarbeiter bei einer Dampferfahrt im Ausflugsrestaurant "Rübezahl" Rast gemacht. Nach kontroverser Debatte über die von der DDR-Führung angeordnete Erhöhung der Normen hatten die Arbeiter noch im Biergarten beschlossen, bereits am nächsten Arbeitstag zu streiken. "Damit war der Biergarten von Rübezahl eine der Keimzellen des Aufstands", hatte der Historiker Stefan Wolle im Vorfeld der Aufstellung des Gedenksteins gesagt.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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