Der Erweiterungsbau für das Kinderhospiz ist fertig
Im neuen Mittelgebäude entstand ein großzügiges Foyer. In den beiden darüber befindlichen Geschossen wurden vier neue Gästezimmer eingerichtet. "Mit den zusätzlichen Zimmern können wir im Sonnenhof ab sofort 16 Kinder und Jugendliche betreuen", berichtet Frauke Frodl, Pressesprecherin der Björn-Schulz-Stiftung. Eröffnet wurde der Sonnenhof Anfang dieses Jahrtausends als erstes Kinderhospiz der Region. Die Idee dazu hatte Jürgen Schulz. Er ist Vorstand der Stiftung, die nach seinem Sohn benannt ist. Dieser verstarb im Alter von nur sieben Jahren an Krebs.
Der Stiftung gelang es, für ihr Hospiz zwei geschichtsträchtige Gebäude an der Wilhelm-Wolf-Straße 38 zu erwerben. Diese wurden 1907 und 1912 von der Jüdischen Gemeinde zu Berlin als Fürsorge- und Säuglingsheim errichtet. Die neue Nutzerin richtete zwölf Gästezimmer ein. In diesen verbringen unheilbar kranke Kinder und Jugendliche den letzten Abschnitt ihres Lebens. Die Mitarbeiter des Sonnenhofs versuchen, ihnen diese Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten.
Bedarf ist groß
Der Bedarf an Kinderhospiz-Plätzen ist sehr groß. Das führte dazu, dass die Gästezimmer in den zurückliegenden Jahren stets komplett belegt waren. Deshalb dachte man in der Stiftung bereits seit einiger Zeit über einen Ausbau nach. Vor Baubeginn waren Finanzierungsfragen zu klären. Die Stiftung erhält kaum öffentliche Förderung. Sie finanziert ihre Arbeit mit Spenden. Zum anderen war das architektonische Problem zu lösen: Wie verbindet man die beiden Häuser so, dass das gesamte Kinderhospiz barrierefrei zugänglich ist? Mit Frank Hastenteufel fand die Stiftung einen kreativen Architekten. Neben den vier neuen Gästezimmern brachte er im Neubau außerdem zwei separate Elternwohnungen unter.
Es entstand ein großer Gemeinschaftsraum mit einem riesigen Fenster zum Garten des Sonnenhofs. Weiterhin entstanden Räume für den ambulanten Bereich der Familienbegleitung. Neue Therapieräume und ein Spielzimmer wurden eingerichtet.
In den Neubau investierte die Björn-Schulz-Stiftung drei Millionen Euro.
Die Lottostiftung unterstützte das Bauvorhaben mit 750 000 Euro. Die restliche Summe wurde von großen und vielen kleinen Spendern aufgebracht. Willkommen sind noch weitere Spenden für die Inneneinrichtung. Unter anderem ist geplant, weitere Tische für das Haus anzuschaffen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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