Grüne wollen an das Zwangsarbeiterlager Lunapark erinnern
Zu diesem Zweck solle das Bezirksamt prüfen, wie durch eine entsprechende Sanierung dieser letzte Betonbunker im ehemaligen Lunapark in der Schönholzer Heide als Denkmal erhalten werden kann und inwiefern der Bunker als Mahnmal für Besucher zugänglich gemacht werden sowie in Gedenkveranstaltungen in der Schönholzer Heide einbezogen werden kann. "Nahe der Kriegsgräberstätte Pankow in der Schönholzer Heide befindet sich ein letzter Überrest des Zwangsarbeiterlagers im ehemaligen Lunapark, genannt Luna-Lager", sagt Cornelius Bechtler, Vorsitzender der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.
Im noch erhaltenen oberirdischen Betonbunkers wurden ab 1940 Zwangsarbeiter, vorwiegend aus Polen, Frankreich, Belgien, Kroatien und Russland, untergebracht. Sie wurden in der Waffen- und Munitionsfabrik der DWM Deutsche Waffen und Munitionswerke eingesetzt. Viele der Lagerinsassen starben an Unterernährung und Krankheit sowie bei Bombenangriffen. Das Zwangsarbeiterlager war auch eine Wirkungsstätte des Pfarrers Joseph Lenzel aus der Gemeinde St. Maria Magdalena in Niederschönhausen. Er leistete den Zwangsarbeitern Beistand und wurde deshalb am 7. Januar 1942 verhaftet und ins KZ Dachau gebracht. Dort ist er am 3. Juli 1942 ermordet worden. Der letzte erhaltene Betonbunker sollte als Mahnmal der deutschen Geschichte erhalten bleiben und in Zukunft als Gedenkstätte an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern, fordern die Bündnisgrünen in ihrem Antrag.
Bei der Erhaltung des Bunkers könnten auch Akteure aus Vereinen den Bezirk unterstützen, so die Grünen. Der Verein Berliner Unterwelten könnte zum Beispiel Führungen anbieten. Die BVV beschloss, dass sich der Kulturausschuss ausführlicher mit diesem Thema befassen solle.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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