Restauratoren gaben dem Ehrenmal seine Würde zurück
Die Schönholzer Heide avancierte im 19. Jahrhundert zum beliebten Ausflugsziel der Berliner. Im Zweiten Weltkrieg unterhielten die Nationalsozialisten in dem Pankower Vorort eines der größten Berliner Zwangsarbeiterlager. Nach Entwürfen der Architekten Konstantin A. Solowjew, M. Belarnzew und W.D. Koroljew und des Bildhauers Iwan G. Perschudtschew entstand im nordwestlichen Teil des Parks zwischen Mai 1947 und November 1949 ein Soldatenfriedhof für mehr als 13 000 Offiziere und Soldaten der Roten Armee, die bei den Kämpfen um Berlin im April und Mai 1945 fielen. Die für die Restaurierung notwendige Summe von mehr als acht Millionen Euro wurde von der Bundesregierung bereitgestellt. Sie hatte sich in den 90er-Jahren verpflichtet, für den Erhalt und die Pflege sowjetischer Soldatenfriedhöfe zu sorgen. Da die Anlagen unter Denkmalschutz stehen, sind jedwede Veränderungen verboten. Deshalb müssen auch die überall über die Gedenkstätte Schönholz verteilten Heldenbilder und die "goldenen Worte" des sowjetischen Diktators Josef Stalin respektiert werden, heißt es im Berliner Landesdenkmalamt, das die Arbeiten fachlich begleitet.
Zahlreiche Schäden an den Natursteinverkleidungen der Gebäude sowie an den Treppenanlagen, den Gehwegen und allen technischen Einrichtungen machten eine Grundsanierung des Schönholzer Ehrenmals erforderlich. Gereinigt und durch einen schützenden Überzug geschützt sind die Skulptur der um ihren toten Sohn trauernden Mutter vor dem knapp 33 Meter hohen Obelisken sowie Feuerschalen, Wappenschilder, Ehrenkränze und Bronzetafeln mit den Namen gefallener Soldaten und Offiziere. Da Besucher in den vergangenen Jahren immer wieder Buchstaben aus den Inschriften gestohlen hatten, mussten auch diese Schäden behoben werden.
Der Zugang zu dem Ehrenmal wird von zwei Granitpfeilern mit symbolischen Kränzen sowie Bronzeschalen mit der Ewigen Flamme flankiert. Weiter geht es durch zwei Torgebäude, die mit roten Granitplatten verkleidet sind. Zwei Bronzereliefs erinnern an das kämpfende und trauernde Volk, außerdem ehren Wappenschilder die sowjetischen Waffengattungen. Der Sockel des Obelisken im hinteren Teil des Friedhofs ist als Ehrenhalle gestaltet. Den Ehrenhain umschließt eine 560 Meter lange Mauer, in die 100 Bronzetafeln eingelassen sind. Eine kleine Gedenkstätte hinter dem Obelisken ist den sowjetischen Kriegsgefangenen und KZ-Opfern gewidmet.
Autor:Helmut Caspar aus Mitte |
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