Asylbewerber-Heim an der Motardstraße weiterhin geöffnet
Die Einrichtung mit rund 580 Flüchtlingen bleibt vorerst in Betrieb. Zwar endete der Mietvertrag mit dem Grundstückseigentümer, der Firma Osram, am 31. Dezember. Doch das Landesamt für Soziales und Gesundheit (Lageso) hatte damals schon angekündigt, mit dem Eigentümer über eine verlängerte Mietzeit um ein bis zwei Monate sprechen zu wollen (wir berichteten). Offenbar gestaltet sich die Suche nach einem Ersatzstandort schwierig. Als Option war unter anderem die neue Flüchtlingsunterkunft an der Mühlenstraße in Pankow im Gespräch.
Betreiber der Erstaufnahmeeinrichtung in der Motardstraße ist die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Mitte. "Die zwischen dem Lageso und Osram vereinbarte Duldung kann allerdings jeden Tag enden", sagt Jürgen Kessling (SPD), Vorsitzender des Sozialausschusses. "Wohin sollen dann aber die Flüchtlinge so schnell?" Auch sei nicht ausgeschlossen, dass die Heizung in dem maroden Heim, die bei der Kälte auf Hochtouren läuft, ausfällt. Eigene Gebäude, die kurzfristig zur Verfügung gestellt werden könnten, hat der Bezirk nicht. Hinzu kommt, dass Mitte April die neue Notunterkunft am Waldschluchtpfad in Hohengatow für 450 Flüchtlinge schließt. Dann endet die Nutzung für das ehemalige Pflegeheim der Vivantes-Kliniken.
Der Integrationsausschuss hatte die Unterkunft am 20. Januar besucht. "Das Heim darf nicht schließen, denn es gibt keine alternativen Plätze", sagt der Vorsitzende des Ausschusses, Uwe Bröckl (SPD). Was beide kritisieren, sind mangelnde Informationen zum Thema aus der zuständigen Senatsverwaltung, dem Lageso und aus dem Bezirksamt an die beiden Ausschüsse. Kessling: "Was wir brauchen, sind verlässliche Aussagen oder feste Zusagen, auch im Sinne der Anwohner."
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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