Stefan Paubel montiert ungewöhnliche Stadtbilder

Inzwischen hat er über 100 Bilder angefertigt. Stefan Paubel mit eine kleinen Auswahl. | Foto: BW
  • Inzwischen hat er über 100 Bilder angefertigt. Stefan Paubel mit eine kleinen Auswahl.
  • Foto: BW
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Weißensee. Auf seinen Bildern ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Stefan Paubel montiert Fotos von Straßenzügen so zusammen, wie man sie sonst nie sehen würde.

Er "versetzt" Häuser so, dass imposante langgestreckte Fotos entstehen. Am 2. März um 18.30 Uhr eröffnet in der Wolfdietrich-Schnurre-Bibliothek eine Ausstellung mit seinen Foto-Kunstwerken. An der Bizetstraße 41 zeigt er bis Ende April Bilder aus Berlin und anderen Städten.

Der Mediengestalter, der nur wenige Häuser entfernt wohnt, rückt Sehenswürdigkeiten fotografisch auf einen Meter zusammen. Fernsehturm, Kino International, Rotes Rathaus und Marienkirche stehen zum Beispiel so dicht beisammen, als wenn sie sich gleich um die Ecke befinden. Um das hinzubekommen, hat Künstler viele Einzelfotografien montiert.

Weil die Bauwerke ihren angestammten Platz verlassen, nennt Stefan Paubel sein Projekt "Häuser Flucht". Um solche Bilder zu konstruieren, braucht man nicht nur einen Fotoapparat, sondern auch gute Computerkenntnisse. Die hat der studierte Kulturwissenschaftler. Im Haus der jungen Talente gründete Paubel bereits 1986 einen Computer-Club.

Die Anregung dafür, Häuser auf Bildern aneinander zu reihen, bekam er 2008. Die Berlinische Galerie zeigte Panorama-Fotografien. Im Auftrag des Magistrats hatte ein Fotograf von 1949 bis 82 sogenannte Messbilder von Häusern mit einer Plattenkamera angefertigt. Um ein Panorama von Straßenzügen hinzubekommen, wurden die Fotos zusammengeklebt. "Ich besorge mir den Katalog, sah mir die Schwarz-weiß-Fotos an. Mich beschäftigte die Idee, wie man das mit heutiger Technik und am Computer noch besser hinbekommen könnte", erinnert sich Stefan Paubel.

Nach und nach entwickelte er seine eigene und mittlerweile sehr ausgefeilte Technik. Zunächst durchforstete der Weißenseer die Innenstadt und dann Ortsteile nach sehenswerten Gebäuden. Bis heute hat der 63-jährige bereits 17.000 Fotografien von Gebäuden und Sehenswürdigkeiten angefertigt. Weit über 100 Bilder hat er montiert. Dazu zählen auch etliche Rathäuser, die man nie so in der Realität sehen wird, denn Stefan Paubel entfernt zum Beispiel störende Autos oder Straßenbahn-Oberleitungen aus den Bildern. Bis zu 40 Einzelfotos verarbeitet er zu einem Rathaus-Bild. Sein Bild vom Pankower Rathaus findet sich übrigens auf dem gerader neu gestalteten Internetauftritt des Bezirksamts.

Geöffnet ist die Bibliothek Montag 10 bis 20 Uhr, Dienstag, Donnerstag und Freitag 10 bis 19 Uhr, Mittwoch 15 bis 19 Uhr.
Bernd Wähner / BW

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

83 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 187× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 166× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 226× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 603× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.