ABB und Senat investieren in die Zukunft
Dafür, dass das neue Ausbildungsjahr an der Lessingstraße 79 in diesem Jahr mit viel Prominenz gestartet wurde, gab es gleich mehrere Gründe. Einer davon: Es konnte die symbolische Grundsteinlegung für den Um- und Ausbau des ABB-Aus- und Weiterbildungszentrums gefeiert werden.
Die Bildungseinrichtung ist so nachgefragt, dass mehr Platz benötigt wird. Deshalb soll für knapp 14 Millionen Euro aus- und neugebaut werden. Fast zwölf Millionen Euro stellt die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung an Bundes- und Landesmitteln bereit. Das Unternehmen ABB stellt weitere zwei Millionen Euro zur Verfügung. In zwei Jahren sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Dann wird das ABB Training Center für bis zu 800 Jugendliche eine Verbundausbildung anbieten können. Ein weiterer Grund für die namhafte Prominenz zur Eröffnung des neuen Ausbildungsjahres: In der großen Werkstatt des Bildungszentrums konnte ein neuer Industrieroboter in Betrieb genommen werden. Diesen spendierte der ABB-Konzern. An ihm und mit ihm sollen die Auszubildenden noch besser auf den Einsatz moderner Technik vorbereitet werden. Offiziell in Betrieb genommen wurde der Roboter von Arbeitssenatorin Dilek Kolat.
Schließlich konnte zum Start des Ausbildungsjahres noch ein kleines Jubiläum gefeiert werden: An der Lessingstraße 79 wird nämlich seit nunmehr 65 Jahren ausgebildet. In diesem Alter gehen Arbeitnehmer in der Regel in den Ruhestand: Das ABB-Ausbildungszentrum startet indes richtig durch.
Immerhin 205 junge Leute beginnen dieses Jahr im ABB Training Center neu mit ihrer Ausbildung. Damit werden derzeit insgesamt 636 junge Leute am Standort ausgebildet. Bei der Ausbildung kann das Team des Training Centers auf viel Erfahrung bauen. Früher befand sich hier nämlich die Betriebsschule von Bergmann Borsig. Anfang der 1990er Jahre kaufte der weltweit agierende Technologiekonzern ABB den Kraftwerksanlagenbau-Betrieb. Der neue Eigentümer entschloss sich, dessen Berufsbildungseinrichtung zu erhalten.
Mitte der 1990er Jahre entwickelte das Training Center-Team ein neues Konzept: Die Verbundausbildung. Damit ist man heute äußerst erfolgreich. Verbundausbildung bedeutet, dass im ABB Trainings Center alle Ausbildungsdienstleistungen für kleine und mittelständische Unternehmen übernommen werden.
Dieses Konzept hat sich bewährt, kann Markus Ochsner, Finanzvorstand und Arbeitsdirektor der Deutschen ABB berichten. Im zurückliegenden Ausbildungsjahr haben alle Azubis ihre Prüfungen bestanden, 64 lernten wegen hervorragender Leistungen sogar vorzeitig aus.
Zu den Partnern, für die das ABB Training Center ausbildet, zählen unter anderem Elektronik-Firmen, Medizin- und Pharmaunternehmen, Betriebe aus dem Bereich erneuerbare Energien, Zulieferfirmen für die Automobilindustrie und Werkzeugmaschinen-Unternehmen.
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles lobt das Engagement des ABB Training Center ausdrücklich. "Die duale Ausbildung, wie sie hier praktiziert wird, hat viele Potenziale. Andere Länder beneiden uns darum", sagt sie. Mit seinem Engagement tue ABB vor allem auch etwas gegen den drohenden Fachkräftemangel hierzulande. Nahles rief alle Unternehmen auf, sich noch mehr in der Ausbildung eigener Fachkräfte zu engagieren.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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