Niemand hinterm Steuer: Straße des 17. Juni wird zur Teststrecke für autonomes Fahren
Berlin. Die Mehrheit der Deutschen ist misstrauisch, was die Technik des autonomen Fahrens angeht. Dagegen sieht die TU Berlin darin großes Potenzial und macht die Straße des 17. Juni zur Teststrecke.
Zwischen Ernst-Reuter-Platz und Brandenburger Tor werden noch in diesem Jahr die ersten Autos unterwegs sein, die von einem Computer und nicht von einem Menschen gelenkt werden. Die Technik des autonomen Fahrens ist eines der Zukunftsthemen der Verkehrsexperten.
Sie soll unter anderem älteren und behinderten Menschen Vorteile verschaffen, die nicht mehr allein mit einem Auto unterwegs sein können. Schon in zehn Jahren werden die fahrerlosen Autos zu unserem Alltag gehören, prognostizieren die Wissenschaftler der TU Berlin. Damit das gelingt, wollen sie die Technik ausgiebig testen – mitten in Berlin, auf einer sehr anspruchsvollen Strecke mit mehrspurigem Kreisverkehr und vielen Fahrzeugen.
In der Bevölkerung stößt die Technik der selbst fahrenden Autos noch auf Skepsis. So hat eine Umfrage der Bertelsmann Stiftung ergeben, dass zwei von drei Deutschen misstrauisch wären, wenn Autos selbstständig durch den Straßenverkehr navigieren. 61 Prozent der Befragten können sich nicht vorstellen, ein selbst fahrendes Auto zu nutzen. „Unfälle, Hackerangriffe oder mangelnde Datensicherheit stehen im Vordergrund der Befürchtungen. Gleichzeitig fehlt es ja an positiven Erlebnissen, wie automatisiertes Fahren zum Beispiel den heute weniger mobilen Menschen konkret nutzen kann“, erklärt Carsten Große Starmann von der Bertelsmann Stiftung die Zweifel.
Um diese aufzulösen, seien Forschungsprojekte wichtig – zur Weiterentwicklung der Technologie und für positive Erfahrungen. Begeisterung für das Thema signalisierte in der Umfrage nur jeder Vierte. jtw
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