Ob am Bahnhof, im Café oder in der Hotel-Lobby: Bei öffentlichen Netzwerken ist Vorsicht geboten.
"Ich muss mich bei jedem WLAN immer fragen, wer dahintersteckt", sagt Frank Timmermann vom Institut für Internet-Sicherheit. "Denn ich verbinde mich ja nur mit einem Access Point mit einem bestimmten Namen und einer MAC-Adresse."
Das Problem: Den Namen seines WLANs kann jeder Routerbesitzer frei wählen. Hinter dem Netzwerk können also auch immer Kriminelle stecken, die versuchen, Daten abzufangen. Nicht nur deswegen schicken Nutzer sensible Daten am besten nur über eine verschlüsselte Verbindung, zu erkennen am Kürzel "https" und einem kleinen Vorhängeschloss in der Adressleiste des Browsers. Bei Apps gibt es diese Sicherheit aber nicht, warnt Timmermann: "Bei denen weiß ich nicht, ob sie verschlüsselt kommunizieren."
Ein weiteres Risiko im öffentlichen WLAN ist, dass andere Nutzer direkt auf den eigenen Computer zugreifen können. Die Freigabe von Ordnern und Laufwerken, die zu Hause vielleicht praktisch ist, sollte unterwegs abgeschaltet sein. "Außerdem muss der PC für den Basisschutz eingerichtet sein", rät Timmermann. Dazu gehören vor allem ein Virenscanner und eine Firewall sowie Software auf dem neuesten Stand.
Verbraucher sollten auch die Konditionen des öffentlichen WLANs genau prüfen. Denn manche Zugänge sind nur eine begrenzte Zeit kostenlos, andere lassen den Nutzer nur gegen Herausgabe persönlicher Daten surfen. Aus Sicht von Frank Timmermann ein weiterer Risikofaktor: "Wenn ich für ein öffentliches WLAN erst zum Beispiel meine E-Mail-Adresse angeben muss, werde ich damit leichter identifizierbar", sagt er. "Und ein eventueller Angreifer freut sich natürlich, wenn ich ihm persönliche Daten einfach so liefere."
dpa-Magazin / mag
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