Jetzt rollt’s endlich: Invalidenstraße nach jahrelangem Baustress fertig

Young Yun vor seinem Eisgeschäft. Jetzt rattern Straßenbahnen statt Presslufthämmer auf der Invalidenstraße. | Foto: Dirk Jericho
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Mitte. Der Megabaustellenstress hat ein Ende. Dafür ist es jetzt ganz schön laut auf der neuen Invalidenstraße, auf der fast im Minutentakt Straßenbahnen fahren.

Hätte Young Yun geahnt, was auf ihn zukommt, hätte er 2009 das Geschäft an der Ecke Chausseestraße nicht gemietet. Denn 2011 begann das Chaos vor seinem Eisladen. Um die Straßenbahn vom Nordbahnhof zum Hauptbahnhof zu verlängern und die Invalidenstraße zu verbreitern, wurde sie zur jahrelangen Dauerbaustelle. Alle Gewerbetreibenden hatten Umsatzeinbußen und kämpften ums Überleben. „Wir waren wegen der Baustelle kaum zu sehen“, sagt Jun. Wegen der Absperrungen konnten sich vor seiner Ladentür kaum zwei Menschen aneinander vorbeizwängen. „Ganz schön laut ist es jetzt“, sagt der Geschäftsmann. Aber das ist nicht so schlimm für ihn. Die Kunden sehen seine Eisdiele jetzt schon von der Kreuzung, die neuen Gehwege sind endlich frei.

Verkehrssenator Andreas Geisel (SPD) hat Ende August eines der größten Straßenbauprojekte freigegeben. „Der Lückenschluss zwischen Nordbahnhof und Hauptbahnhof wird Großes bewirken. Es gibt nun eine durchgängige Straßenbahnverbindung von der Warschauer Straße bis zum Hauptbahnhof“, sagte er zur Eröffnung. Die Straßenbahnen fahren sehr oft. Die M8 fährt alle zehn Minuten zum Hauptbahnhof und wendet in Alt-Moabit. Die M10-Tram, die jahrelang am Prellbock neben dem Nordbahnhof stoppen musste, rattert sogar im Sechs-Minuten-Takt auf den neuen Gleisen zum Hauptbahnhof. Bereits im Dezember wurde die Linie M5 in Betrieb genommen, die vom Hackeschen Markt über die Chausseestraße und neue Invalidenstraße ebenfalls zum Hauptbahnhof fährt. An der neuen Designerhaltestelle Hauptbahnhof mit den geschwungenen Betondächern hält so in der Hauptverkehrszeit fast alle drei Minuten eine Bahn. „Die Verlängerung der Linien M8 und M10 zum Hauptbahnhof wird die Zahl der Straßenbahnfahrgäste mehr als verfünffachen, sodass an einem normalen Werktag hier bis zu 20 000 Fahrgäste unterwegs sein werden“, sagt BVG-Chefin Sigrid Evelyn Nikutta.

Insgesamt hat die 2,4 Kilometer lange Linienverlängerung vom Nordbahnhof zum Hauptbahnhof inklusive Straßenausbau mit neuen Gehwegen und Radstreifen 66 Millionen Euro gekostet. Sieben neue Haltestellen wurden gebaut. Das Verkehrsprojekt sollte ursprünglich bereits zur Eröffnung des neuen Hauptbahnhofs 2006 fertig sein. Durch Anwohnerklagen hatte sich der Baustart um etliche Jahre verzögert. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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