Warum nur teilweise? Denkmalschutz soll auf gesamten Park ausgeweitet werden
Prenzlauer Berg. Ein Teil des Ernst-Thälmann-Parks steht seit einem Jahr unter Denkmalschutz. Dass dieser Schutz auf die gesamte Fläche des Parks ausgedehnt wird, fordert die Linksfraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV).
Auf der Fläche zwischen den S-Bahngleisen, Greifswalder Straße, Danziger Straße und Prenzlauer Allee befand sich früher die IV. Städtische Gasanstalt. Sie war ab 1873 am damaligen Stadtrand errichtet worden und versorgte die Berliner über 100 Jahre lang mit Gas und Koks. Schon bald wuchs die Stadt weiter Richtung Norden. Dämpfe und Staub belasteten Jahrzehnte die umliegenden Wohngebiete. 1981 wurde das Gaswerk schließlich stillgelegt. Die DDR-Führung entschied, auf der Fläche ein großes Wohnungsbauprojekt umzusetzen.
Bis 1986, zum 100. Geburtstag von Ernst Thälmann, wurden 1300 Wohnungen für 4000 Menschen gebaut. Diese entstanden in achtgeschossigen Neubaublöcken sowie in sogenannten Punkthochhäusern. Rundherum wurde ein Park angelegt. An der Greifswalder Straße errichtete man das 50 Tonnen schwere Thälmann-Denkmal nach einem Entwurf des russischen Bildhauers Lew Kerbel. Außerdem entstanden eine Schule, eine Schwimmhalle, das Zeiss-Großplanetarium sowie die Wabe und weitere Kultureinrichtungen.
Überzeugende Begründung
Das Landesdenkmalamt stellte das Wohngebiet Ernst-Thälmann-Park als Zeugnis einer besonderen DDR-Architektur 2014 unter Denkmalschutz. „Die bauhistorische und denkmalgerechte Begründung ist sehr überzeugend“, meint der Verordnete Michail Nelken (Die Linke). „Allerdings erscheint die Abgrenzung des festgesetzten Denkmalbereichs nicht ebenso fundiert, konsequent und sachgerecht.“ So ist für viele unverständlich, warum das Planetarium, die östlich daran anschließende Grünfläche sowie die Grundschule am Planetarium und deren Sportflächen nicht in den Denkmalbereich mit einbezogen wurden. Auch sie gehören zur städtebaulichen Gesamtkonzeption des Ernst-Thälmann-Parks.
Deshalb fordert die Linksfraktion, dass sich das Bezirksamt dafür starkmachen soll, dass das Landesdenkmalamt auch den bisher ausgesparten Bereich unter Denkmalschutz stellt. Mit diesem Thema wird sich demnächst der Ausschuss für Stadtentwicklung der BVV befassen. BW
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