Alle haben ein Recht auf Bildung: Vor 25 Jahren wurde die Stephanus-Schule gegründet

Karen Schulz leitet die Stephanus-Schule. Mit ihrem engagierten Team unterrichtet sie 93 Kinder. | Foto: Bernd Wähner
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Weißensee. Auf ein Vierteljahrhundert engagierte Bildungsarbeit kann dieser Tage die Stephanus-Schule zurückschauen. Sie war die erste Schule in freier Trägerschaft, die nach der politischen Wende im Ostteil Berlins 1990 eröffnet wurde.

Bis dahin gab es in der DDR zwar eine allgemeine Schulpflicht. Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung waren davon aber ausgenommen. Schulleiterin Karen Schulz: „Dennoch gab es auch zu DDR-Zeiten in der Stephanus-Stiftung eine Kindertagesstätte und eine Fördergruppe. Dort wurden Kinder mit geistiger und mehrfacher Behinderung nach einem Bildungsplan pädagogisch gefördert.“

Die politische Wende 1989 gab Eltern und Mitarbeitern kirchlicher Einrichtungen Mut und Kraft, Schulen für Kinder mit Behinderung zu schaffen. Man verhandelte mit dem damals noch verantwortlichen Ministerium für Volksbildung und danach mit dem Berliner Senat über die Eröffnung einer Schule. Mit Erfolg. 1990 wurde die Schulpflicht für diese Kinder im Schulgesetz festgeschrieben. Die Stephanus-Schule gründete sich im Oktober 1990, noch bevor dieses neue Schulgesetz in Kraft trat.

Sein erstes Domizil fand die Schule in einem Gebäude an der Parkstraße. Dieses war früher von der SED genutzt worden und wurde der Schule vom Runden Tisch zugesprochen. 2007 konnte auf dem Gelände der Stephanus-Stiftung an der Albertinenstraße ein Neubau eingeweiht werden. Derzeit wird die Schule von 93 geistig und mehrfach behinderten Schülern zwischen sechs und 18 Jahren besucht. Diese sind in Klassen mit jeweils acht Schülern zusammengefasst, die von einem Team unter Leitung eines Sonderschulpädagogen betreut werden.

Im Laufe der Jahre hielt auch moderne Technik in den Schulalltag Einzug. Hier wird inzwischen mit modernen iPads gelernt. Im außerunterrichtlichen Bereich steht die Stephanus-Schule anderen Bildungseinrichtungen in nichts nach. In ihren Räumen proben zum Beispiel ein Chor und Schülerbands, und in der Sporthalle der Schule steht eine Kletterwand zur Verfügung. Träger der Schule mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ ist heute die Stephanus Bildung gGmbH. BW

Weitere Informationen gibt es auf www.stephanus-schule.de.
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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