Schlafender Riese ist erwacht: Gesprächsrunde zum Wirtschaftsstandort Reinickendorf

Der Journalist und Politikexperte Alexander Kulpok (2. von links) moderierte das Gespräch mit Uwe Brockhausen, Jürn Jakob Schultze-Bernd und Hinrich Westerkamp. | Foto: Berit Müller
4Bilder
  • Der Journalist und Politikexperte Alexander Kulpok (2. von links) moderierte das Gespräch mit Uwe Brockhausen, Jürn Jakob Schultze-Bernd und Hinrich Westerkamp.
  • Foto: Berit Müller
  • hochgeladen von Berit Müller

Reinickendorf. Der vormals „schlafende Riese“ präsentiert sich nunmehr hellwach. So lautete das Fazit einer Diskussionsrunde zum Wirtschaftsstandort Reinickendorf am 18. Februar in Waidmannslust.

Wer einen Schlagabtausch erwartet hatte, wurde enttäuscht. So unterschiedlich ihre Parteibücher – so einig waren sich die Politiker: Wirtschaftsstadtrat Uwe Brockhausen (SPD), der CDU-Abgeordnete Jürn Jakob Schultze-Bernd und der grüne Bezirksverordnete Hinrich Westerkamp stellten im Gespräch einvernehmlich fest, dass Reinickendorf die Zeiten des Vor-sich-hin-Schlummerns überwunden und nicht zuletzt als Wirtschaftsstandort großes Potenzial hat.

Mit 9000 angesiedelten Firmen brauche sich der Bezirk nicht zu verstecken, so Stadtrat Brockhausen – obwohl oder gerade weil es sich bei vielen um Klein- und mittelständische Unternehmen handle. CDU-Wirtschaftsexperte Schultze-Bernd pflichtete ihm bei, richtete allerdings einige kritische Worte an die Senats-Adresse. „Leider können wir den Unternehmen, die expandieren wollen, weder Immobilien noch Grundstücke anbieten. Denn die befinden sich in Landeshand“, so der Abgeordnete. „Wenn wir nicht wollen, dass die Industrie aufgrund von Platzmangel nach Brandenburg abwandert, brauchen wir eigene Liegenschaften.“

Weil in einem Gespräch über bezirkliche Wirtschaftsprojekte das Thema Nachnutzung des Flughafens Tegel nicht fehlen kann, äußerte sich Hinrich Westerkamp zu den Zukunftsplänen für das Areal: „Die Grünen stehen hinter dem Masterplan für Tegel. Bei den umfangreichen Wohnungsbauvorhaben im Ortsteil brauchen wir hier auch möglichst viele neue Arbeitsplätze.“ Ferner müsse auch der Bezirk auf den Wegfall Tausender Stellen reagieren, die mit der Digitalisierung – zum Beispiel in den Arbeitsmarktbereichen Administration und Dienstleistung – einher gingen.

Nicht zuletzt beschäftigte auch das Thema Zuwanderung die Wirtschaftsexperten. „Ich stelle bei den Unternehmen ein großes Interesse an den geflüchteten Menschen fest“, berichtete Uwe Brockhausen. „Der demografische Wandel sorgt ja unter anderem dafür, dass immer mehr Fachkräfte fehlen. Es gibt bei den Frauen und Männern, die hier ankommen, sicherlich ein großes Potenzial – natürlich müssen sie geschult und qualifiziert werden. Dafür sollte der Staat zügig sorgen.“ bm

Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet jetzt auch bei Ihnen

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Reinickendorf
  • 06.12.24
  • 664× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 743× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 420× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 27.11.24
  • 870× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.809× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.