Nervenstark und treffsicher: Timo Koch ist 3D-Bogenschütze und sehr erfolgreich

Timo Koch mit Bogen und Medaille. Hinter ihm Gans und Bär, zwei von vielen Tieren, die als Ziele dienen. | Foto: Susanne Schilp
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Buckow. Er zählt seine Medaillen und Preise schon gar nicht mehr, aber Ende Juni ist ihm in der Toskana sein bisher größter Coup gelungen: Der zwölfjährige Timo Koch wurde Vizeweltmeister seiner Altersgruppe im 3D-Bogenschießen.

Kurz gesagt geht es darum, auf einem Parcours lebensgroße Schaumstofftiere zu treffen; bei Wettbewerben sind es in der Regel 28 Ziele. Die Artenvielfalt der künstlichen Viecher ist groß, sie reicht von einer kleinen Ratte bis zu einem riesigen Elch. Alle Tiere haben in der Herz-Lungen-Gegend einen markierten Bereich, die „Totzone“. Gelingt es dem Schützen, dort einen Pfeil zu platzieren, kann er ordentlich punkten.

Timo ist das in der Toskana hervorragend gelungen. Vier Tage hintereinander war er mit Altersgenossen auf knapp fünf Kilometer langen Parcours unterwegs. Zwischen ein und drei Pfeile durften sie pro Ziel schießen. Der Buckower wurde Zweitbester, bewies Nervenstärke und Treffsicherheit. „Und das bei Temperaturen von über 35 Grad, es war sehr, sehr heiß“, sagt Timo.

Zu seinem Sport, der in Bayern und Österreich übrigens weit verbreitet ist, kam er über Vater Harald. Der ließ sich vor fünf Jahren, am Vatertag, von ein paar Kumpeln zu einer Überraschungstour mitnehmen, nach Groß Wasserburg im Kreis Dahme-Spreewald. Ihn erwartete ein 3D-Parcours für jedermann. „Ich fand’s nicht so toll“, erinnert sich Koch. Doch er fuhr noch einmal hin, dieses Mal mit Timo. Der erwies sich prompt als Naturtalent.

Also traten beide beim TSV Spandau ein. Warum am anderen Ende der Stadt? „Dort gibt es im Gegensatz zu anderen Vereinen einen schönen ständigen Parcours an der Havelchaussee mit 15 Tieren“, erklärt Harald Koch. Zwar kann er seinem Sohn in Sachen Leistung nicht das Wasser reichen, aber Gefallen am Sport hat auch er gefunden. „Wir schießen aus ganz unterschiedlichen Entfernungen und Situationen, mal von oben, mal von unten. Das ist viel reizvoller, als nur auf Scheiben zu zielen.“

Außerdem schätzt er es, dass beim 3D-Schießen auf jeden technischen Schnickschnack verzichtet werden kann. Schließlich gibt es neun Bogenklassen. Die Kochs haben sich beide gegen Kunststoff und für Holz entschieden, Harald für einen „Primitivbogen“, Timo für einen geschwungenen „Jagdbogen“. Während sein Vater nur hölzerne Pfeile nutzt, trifft der Sohn mit Carbon-Geschossen.

Unterschiedlich ist auch die Kraft, die der Schütze bei den verschiedenen Bögen aufwenden muss, um die Sehne zu spannen und gespannt zu halten. Einen Riesenbizeps haben die Sportler trotzdem nicht, denn es ist vor allem die Rückenmuskulatur, die beansprucht und gestärkt wird. Harald Koch hat das am eigenen Leib erfahren, und zwar im positiven Sinne: „Vor Jahren hatte ich zwei Bandscheibenvorfälle, seit ich Bogen schieße, sind die Schmerzen verschwunden.“ sus

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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