Dahlem hat eine der ersten Berliner Reihenhaussiedlungen
Dahlem. Eine der ersten Berliner Reihenhaussiedlungen entstand ab 1911 im Karree Schorlemerallee, Rohlfsstraße, Am Erlenbusch und Schweinfurthstraße. Diese Reihenlandhäuser hat der Bezirk zum Denkmal des Monats Januar 2015 gemacht.
Der Aachener Architekt Hermann Jansen und sein Stuttgarter Kollege Heinrich Schweitzer erarbeiteten für die Dahlemer Feldflur Anfang des vorigen Jahrhunderts einen Bebauungsplan. Damit sollte das ehemalige Rittergut - die heutige Domäne Dahlem - und dessen Agrarflächen zu Bauland entwickelt werden. Umgesetzt wurde das Konzept ab 1912 von Regierungsbaumeister Paul Imberg (1877-1962), der als Planer und Bauherr gleichzeitig tätig wurde und auf eigene Kosten mit dem Bau begann.
Die Doppelhäuser sowie die Drei- und Fünfhäusergruppen haben kleine Vorgärten und großzügige Gartengrundstücke im Blockinneren. Kleinteilige Sprossenfenster, Klappläden, Fachwerk, bemalte Holzkassetten unter dem Dachüberstand (erhalten am Haus Am Erlenbusch 2), manchmal Reliefs oder Bauplastik am Eingang verleihen den Häusern eine individuelle Note. Aber es gibt auch den Ansatz einer Typisierung: Die Gebäude Am Erlenbusch 4 und Schweinfurthstraße 62 und 64 haben die gleiche Fassade mit Eckerker.
Das Haus Schweinfurthstraße 62 wurde von 2011 an saniert. Die Fassaden hatten einen kunstharzhaltigen, filmbildenden Anstrich, der zu Putzschäden führte. Sie wurden beseitigt, und das Haus erhielt einen Anstrich in der Farbe der Entstehungszeit. Das Dach wurde neu gedeckt. Um alle Räume im Dach bewohnen zu können, wurden zu den vorhandenen straßenseitigen Dachflächenfenstern drei zusätzliche Fenster auf der Gartenseite eingebaut. Alle Kastenfenster konnten überarbeitet und erhalten werden. Nachbauten der historischen Fensterläden vervollständigen das ursprüngliche Bild. Innen wurden die historischen Fußböden und die Stuckarbeiten an den Zimmerdecken aufgearbeitet.
Ulrike Martin / uma
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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