Jae Jae soll für Nachwuchs sorgen
Sumatra-Tiger kam aus Frankreich in den Tierpark

Sumatra-Tiger Jae Jae gewöhnt sich zurzeit im Berliner Tierpark ein. Er soll mit der Mayang für gesunden Nachwuchs sorgen. | Foto:  2022 Tierpark Berlin/Cécile Garans
  • Sumatra-Tiger Jae Jae gewöhnt sich zurzeit im Berliner Tierpark ein. Er soll mit der Mayang für gesunden Nachwuchs sorgen.
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Der Tierpark Berlin ist seit einigen Tagen das neue Zuhause des Sumatra-Tigers Jae Jae.

Der Sumatra-Tiger ist eine der am stärksten bedrohten Großkatzen auf dieser Welt. In den Regenwäldern Indonesiens leben schätzungsweise nur noch weniger als 400 Tiere. Die Art ist damit unmittelbar vom Aussterben bedroht. Im Tierpark gibt es nun einen neuen Hoffnungsschimmer. Nachdem Tiger Harfan im Alter von zwölf Jahren 2020 verstarb, freut man sich nun über den 13 Jahre alten Jae Jae.

In internationaler Zusammenarbeit engagieren sich zoologische Einrichtungen, um für bedrohte Tierarten stabile Reservepopulationen zu schaffen. Für den Sumatra-Tiger gibt es einen Global Species Management Plan (GSMP), der alle regionale Erhaltungszuchtprogramme zusammenführt und entsprechend plant. „International koordinierte Erhaltungszuchtprogramme sind aktuell ein sehr wichtiger Baustein beim Erhalt dieser unmittelbar vom Aussterben bedrohten Großkatzen“, erklärt Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. Der Tierpark engagiert sich seit den 1950ern für die seltenen Tiger. Insgesamt 123 Sumatra-Tiger kamen hier zur Welt und reisten teilweise um die ganze Welt, um in anderen zoologischen Einrichtungen für Nachwuchs zu sorgen.

Zuletzt gab es bei den Sumatra-Tigern in Berlin 2018 Nachwuchs. Bei den vier Jungtieren wurden jedoch Probleme im Bewegungsablauf beobachtet. Umfassende Untersuchungen offenbarten wenig später eine Ursache: Die Vierlinge haben eine Kniefehlstellung und damit einhergehende Knorpelschäden. „Um herauszufinden, woher die Fehlstellung der Jungtiere kommt, haben wir umfangreiche, klinische und genetische Analysen in Auftrag gegeben“, erklärt der zuständige Kurator, Matthias Papies. „Die Untersuchungen am Leibniz-Institut für Zoo-und Wildtierforschung und der Tierärztliche Hochschule Hannover lassen darauf schließen, dass die gesundheitliche Beeinträchtigung der Jungtiere auf eine Vererbung durch den mittlerweile verstorbenen Vater der Vierlinge zurückzuführen ist.“

Sumatra-Tiger Harfan erlag im September 2020 im Alter von zwölf Jahren einem fortgeschrittenen Leber- und Nierenversagen. In den letzten zwei Jahren wurde der Gesundheitszustand der Vierlinge kontinuierlich beobachtet. Trotz unterschiedlicher Therapieansätze ist bisher keine maßgebliche Verbesserung zu erkennen. Auch Tigermutter Mayang (elf) wurde klinisch und genetisch untersucht, bei ihr konnten glücklicherweise keine Anzeichen auf eine erbliche Belastung festgestellt werden. Basierend auf diesen Ergebnissen wurde nach Beratung mit externen Experten des GSMP, des Europäische Erhaltungszuchtprogramms und des Leibniz-IZW die Empfehlung für eine weitere Zucht mit Mayang gegeben. Und mit Jae Jae wurde ein passender Partner gefunden.

Er kam aus dem Parc des Félins in Frankreich nach Berlin und ist bereits Vater mehrerer gesunder Nachkommen. Die Zusammengewöhnung mit Mayang wird in den kommenden Wochen im rückwärtigen Bereich der Tigeranlage stattfinden. Vorerst ist Jae Jae daher noch nicht für Besucher zu sehen. Die Indochina-Tiger Tarek und Sarai werden den Tierpark übrigens im Laufe dieses Jahres verlassen, um der Sumatra-Tiger-Familie mehr Platz anbieten zu können.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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