Die Herde der Langhälse wächst
Zwei neue Rothschild-Giraffen im Tierpark

Maud und Katharina, zwei neue Rothschild-Giraffen, sind jetzt im Tierpark angekommen. | Foto:   2023 Tierpark Berlin
  • Maud und Katharina, zwei neue Rothschild-Giraffen, sind jetzt im Tierpark angekommen.
  • Foto: 2023 Tierpark Berlin
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Die Giraffenherde im Tierpark Berlin wächst weiter. Maud (17 Jahre) und Katharina (18 Jahre) heißen die beiden Neuankömmlinge.

Die Rothschild-Giraffen sind kürzlich aus dem Opel-Zoo im Taunus in den Tierpark gezogen. Nun gewöhnen sie sich Stück für Stück an ihre Artgenossen und ihr neues Zuhause. „Maud ist etwas kleiner als die anderen ausgewachsenen Giraffen, hat dunklere Flecken und einen längeren Schweif. Und es scheint, als ob sie sich gleich ein bisschen in unseren Bullen Jabulani verguckt hätte“, verrät Tierpfleger Enrico Rödiger. „Immer wenn ihr die neugierigen Annäherungsversuche der sechs weiblichen Giraffen zu viel wurden, hat sie scheinbar bei Jabulani Schutz gesucht. Das ist ungewöhnlich. Eigentlich halten die Damen eher einen gebührenden Abstand zum Bullen.“ Dagegen gab die selbstbewusste Katharina in der Herde des Opel-Zoos den Ton an.

„Die beiden kamen auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes aus Kronberg zu uns. Wir sind gespannt, wie sie sich in die Herde integrieren werden“, erklärt Kurator Markus Klamt. „Giraffen sind laut der Roten Liste der IUCN gefährdet. Ein Viertel des weltweiten Gesamtbestandes an Rothschild-Giraffen lebt in europäischen Zoos. In ihrem natürlichen Lebensraum gibt es nur noch rund 1300 Tiere. Die Tendenz ist dank Schutzbemühungen glücklicherweise steigend.“

Im Tierpark hofft man nun, dass auch Maud und Katharina mit Nachwuchs einen Beitrag zum Erhalt ihrer Art leisten können. Schon seit vielen Jahren setzen sich die Zoologischen Gärten Berlin zusammen mit dem „Wild Nature Institute“ für die Erforschung und den Schutz von Giraffen in Tansania ein. Rothschild-Giraffen leben in Baum- und Buschsavannen südlich der Sahara in großen Herden mit teils bis zu 50 Tieren. Ihre Fellzeichnung dient der Tarnung und der Thermoregulation. Sie ähnelt der Borke heimischer Bäume und dem Schattenspiel der Blätter. Mit ihrer blauen, bis zu 50 Zentimeter langen Zunge erreichen Giraffen problemlos die leckersten Blätter in den höchsten Baumkronen. Sie ernähren sich von Laub und frische Trieben.

Unter Giraffen findet man sowohl Einzelgänger als auch in lockeren Verbänden lebende Tiere. Die Bullen leben in Junggesellengruppen oder als Einzelgänger. Als tag- und nachtaktive Tiere wandern Giraffen auf der ständigen Suche nach Futterplätzen durch die Savanne, ohne dabei eigene Reviere zu beanspruchen. Das liegt unter anderem daran, dass Giraffenweibchen sich häufig neuen Herden anschließen und somit keine festen Verbände bestehen. Giraffen werden im natürlichen Lebensraum bis zu 25 Jahre, in menschlicher Obhut sogar bis zu 35 Jahre alt.

Das Giraffenhaus ist inzwischen wieder für Tierpark-Gäste geöffnet . Von rustikalen Holzbänken aus lassen sich die Tiere durch eine Panoramascheibe noch besser beobachten. „Wir freuen uns, dass es auch beim Bau des Giraffenpfades mit großen Schritten vorangeht“, so Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. Entlang der neu gestalteten Giraffenanlage werden die Besucher den Tieren schon bald über einem hölzernen Steg begegnen und sie sogar füttern können. Neben Maud und Katharina leben sieben weitere Giraffen im Tierpark, darunter auch das Nesthäkchen Frieda (9 Monate).

Laut Zeitplanung wird die Afrikanische Savannenlandschaft, in der die Giraffen künftig zu beobachten sind, noch in diesem Frühjahr eröffnet. Der Komplex wird rund 37 000 Quadratmeter Fläche umfassen. Der Umbau findet im Rahmen einer lang geplanten Neuausrichtung des Tierparks statt. Um einen Einblick in den Lebensraum der einzelnen Tierarten und deren Interaktionen, Besonderheiten und Problematiken zu ermöglichen, werden die Tiere nach geografischen Gesichtspunkten zu sehen sein.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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