Regattatribüne wird aufpoliert
Grünau. Vor fast genau 80 Jahren ruderten und paddelten in Grünau Athleten aus aller Welt um Olympiamedaillen. Von der Tribüne am Dahmeufer schauten 9000 Zuschauer zu. Jetzt soll der historische Bau saniert werden.
Bei einem Ortstermin wurden vor einigen Tagen die Pläne vorgestellt. „Die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus hat sich dafür eingesetzt, eine Million Euro aus Haushaltsüberschüssen in die Sanierung der Tribüne zu stecken“, berichtet der Fraktionsvorsitzende Florian Graf.
Und die hat es bitter nötig. An mehreren Stellen ist der Boden unter dem Sitzbereich undicht. Damit es nicht ins Wassersportmuseum regnet, sind dort Planen an den Bänken angebracht. Neben der Abdichtung müssen auch Elektroanlagen erneuert, neue Fenster eingebaut und eine energiesparende Heizanlage installiert werden. Die überdimensionierten Toilettenanlagen werden zurückgebaut und dadurch zusätzlicher Raum gewonnen. Rund 1500 Quadratmeter Fläche stehen zur Verfügung. Dort sollen künftig das Wassersportmuseum und in der Saison eine Station der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft Platz finden.
Außerdem soll das Bürgerhaus Grünau hier unterkommen. Im Bezirk gibt es Überlegungen, die fünfstellige Jahresmiete an dessen privaten Eigentümer zu sparen und ab 2018 das Bürgerhaus in der Tribüne zu betreiben. Künftig soll diese das ganze Jahr über genutzt werden. „Bis Ende April wollen wir unsere Anforderungen an das Hochbauamt fertig haben. Dann könnte bereits im Spätherbst gebaut werden, und in der zweiten Jahreshälfte 2017 wäre die Tribüne fertig“, sagt Steffen Senkbeil, Leiter des Fachbereichs Sport im Bezirksamt. Der zuständige Stadtrat Michael Vogel (CDU) ist mit der Lösung zufrieden: „Dann bekommen wir hier an der Regattastrecke Sport, Kultur und Geschichte unter ein gemeinsames Dach.“
Die erste offene Tribüne gab es an der Grünauer Regattastrecke bereits 1899. Die heutige Tribüne wurde 1935 errichtet und gleich bei der Europameisterschaft im Rudern getestet. Bei den Ruder- und Kanuwettbewerben zu den Olympischen Spielen im August 1936 saßen hier bis zu 9000 Zuschauer. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.