Stift stellt Kunstprojekt für Demenzkranke vor
Die Ausstellung ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet und zeigt als "Zeitreise in die Vergangenheit" Zeichnungen, Aquarelle sowie visualisierte Erinnerungen mit Textfragmenten der erkrankten Projektteilnehmerinnen. Für jede steht ein "Erinnerungskoffer" auf den Tischen, in dem persönliche Erinnerungen in "Themenschachteln" präsentiert werden.
Diese zehn bis 15 Schachteln enthalten Reproduktionen der entstandenen Bilder und Texte aus dem Projekt. Anhand dieser Gegenstände lassen sich die individuellen Erinnerungen einer Teilnehmerin festmachen. Sie bilden somit eine Brückenfunktion für Gespräche mit Betreuern und Angehörigen. Jede Teilnehmerin soll so aus ihrer persönlichen Erinnerungsschachtel schöpfen können und mit der Umwelt im Gespräch bleiben.
"Mit dem Projekt können wir Menschen mit Demenz durch Gedächtnistraining, Sensibilisierung der Wahrnehmungs- und der Konzentrationsfähigkeit aktivieren und den Prozess der Erkrankung verlangsamen", sagt Anne Fäser, eine der Projektleiterinnen. Innerhalb eines Jahres haben Fäser und ihre Kollegin Imke Trostbach mit diesem Projekt verloren geglaubte Erinnerungen wieder in das Bewusstsein von Menschen mit Demenz gebracht. Je nach Persönlichkeit konnten so Themen wie Heimat, Familie, Kinder, Jugend, Reise, Beruf, Gedichte oder Lieder vertieft werden. Neben Texten und Worten können auf den Karten etwa ein bestimmtes Möbelstück, ein Bild von Angehörigen, eine Ansicht aus dem Fenster des Bewohners oder ein Foto aus der Zeitgeschichte dargestellt sein.
Autor:Michael Uhde aus Spandau |
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