Anwohner kämpfen um ihre Bäume in der Dortmunder Straße
Moabit. Die Bürgerinitiative „Dortmunder Straße“ will alle gesunden Bäume in ihrer Straße retten. Unterstützung für dieses Ansinnen kam jetzt parteiübergreifend von den Bezirkspolitikern.
Mit einem einstimmig gefassten Beschluss haben die Verordneten auf der jüngsten Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 21. Januar den Plan des Bezirksamts ausgebremst, für die Gehwegssanierung zwölf von 22 Bäumen in der Straße zu fällen. Bis zum Herbst soll es keine Baumfällungen geben. Damit gewinnt die Bürgerinintiative Zeit, ihre Ziele – sichere Gehwege und Erhalt standfester Straßenbäume – umzusetzen.
Laut Martin Panhorst von der Freien Planungsgruppe Berlin habe sich der Bezirk im Falle der Dortmunder Straße mit Flickschusterei über die Jahre gerettet. Nun sei die öffentliche Hand an einem Punkt angelangt, wo sie verpflichtet sei, die Begehbarkeit der Bürgersteige zu gewährleisten. Verkehrsplaner Martin Panhorst schlägt vor, die breiten Gehwege auf Höhe der Bäume zu verengen und die Baumscheiben zu erweitern oder die Gehwege auf Höhe der Bäume etwas anzuheben. Allerdings, so Panhorst, wirkten die vorgeschlagenen Maßnahmen nur wenige Jahre. Danach stünde man wieder vor demselben Problem.
Tragfähiges Konzept entwickeln
Martin Panhorst plädiert allerdings für die Fällung der fünf kranken Bäume noch in diesem Winter. Bis zur nächsten Fällperiode im Herbst sollte die Bürgerinitiative dann mit dem Bezirksamt ein tragfähiges Konzept für Nachpflanzungen und den Erhalt der gesunden Bäume erarbeiten. Geld für Gehwegsreparatur, Baumscheibenerweiterungen und Nachpflanzungen sei im „laufenden Etat“ des Straßen- und Grünflächenamtes vorhanden, meint der Sprecher der Bürgerinitiative "Dortmunder Straße", Bernd Gierlich, und fordert Neupflanzungen. Bei der Auswahl der Baumsorte sollten die Bürger mitreden. Die Bürgerinitiative will außerdem Einsichtnahme in die Planungen des Bezirksamts für die Dortmunder Straße verlangen und den Antrag stellen, die Dortmunder Straße in einen verkehrsberuhigten Bereich zu verwandeln. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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