Vor fünf Jahren gründete sich die Zukunftswerkstatt
Dass der Verein einmal so eine feste Größe im Ortsteil werden würde, hätten die Initiatoren anfangs nicht gedacht. Der Auslöser dafür, dass sich Heinersdorfer Bürger zusammenfanden, war die Diskussion über den Bau der Moschee, berichtet die Vorsitzende des Bürgervereins, Sandra Caspers. "Wir wollten vor sechs, sieben Jahren zeigen, dass es auch andere Stimmen als die gegen den Bau der Moschee gibt. Deshalb starteten wir die Initiative ,Heinersdorf öffne dich." Politiker und Stadtplaner schlugen dieser Initiative seinerzeit vor, eine Zukunftswerkstatt zu veranstalten. Dabei handelt es sich um eine spezielle Methode, mit der Bürger und Fachleute eine Vision für einen Ort entwerfen. Die Arbeit der Zukunftswerkstatt mündete in einer Zukunftskonferenz, die im November 2007 stattfand. Drei Tage lang entwickelten über 70 Teilnehmer Ideen für die Zukunft von Heinersdorf.
Als Manko wurde unter anderem herausgearbeitet, dass es kein Nachbarschaftshaus gibt. Auch ein Stadtteilfest und sportliche Aktivitäten vermissten die Bürger. Um so etwas initiieren zu können, braucht es aber Strukturen. Deshalb beschlossen einige der Bürger: "Wir gründen einen Verein."
Heute hat der gemeinnützige Verein Zukunftswerkstatt Heinersdorf über 90 Mitglieder. In den zurückliegenden fünf Jahren hat er unglaublich viel auf die Beine gestellt. Größtes Projekt ist zweifellos das Nachbarschaftshaus. Bereits ein Jahr nach seiner Gründung richtete der Verein zunächst in der Berliner Straße 5 einen Treff ein. Der platzte schon bald aus allen Nähten. Auf der Suche nach Räumen wurde man in der Romain-Rolland-Straße 112 fündig. In der früheren Heinersdorfer Apotheke eröffnete der Verein vor zwei Jahren sein neues Nachbarschaftshaus. Auch das ist inzwischen äußerst gut genutzt. Dort finden Kurse, Beratungen und Veranstaltungen für alle Generationen statt.
"Außerdem haben wir in den zurückliegenden fünf Jahre zwei Spiel- und Sportplätze neu gestaltetet", berichtet Sandra Caspers. Der eine befindet sich auf dem Platz A an der Straße 4, der andere neben der Straßenbahnwendeschleife an der Ecke Romain-Rolland- und Neukirchstraße. "Für dieses Jahr planen wir außerdem die Gestaltung der Fläche an der Straßenbahnwendeschleife", so die Vereinsvorsitzende. Des Weiteren hat der Bürgerverein Veranstaltungen initiiert. Dazu zählen der Viertelmarathon, der im September zum vierten Mal startet, sowie das Dorffest, das in diesem Jahr bereits zum fünften Mal stattfindet. Auf den vergangenen Dorffesten wurden Spenden für neue Bäume gesammelt. "Es kamen bereits circa 3000 Euro zusammen. Von diesem Geld möchten wir noch dieses Jahr endlich die Bäume pflanzen", sagt Gerd Müller vom Vorstand des Vereins.
Alle Aktionen werden ehrenamtlich organisiert. Dabei kann der Verein inzwischen auf zahlreiche Unterstützer bauen, die zum Beispiel auch Kurse im Nachbarschaftshaus anbieten. Diese Helfer freuen sich, dass sich in ihrem Ortsteil endlich etwas bewegt - und sie dazu etwas beitragen können.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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