Beliebter Waldsee wird ab Herbst entschlammt
Leicht faulig riecht es am Waldsee. Sein Ufer ist stark verlaubt und verschlammt. Das kann auf Dauer böse Folgen haben. Denn bei sinkender Wasserqualität und steigendem Schlammvolumen droht der See irgendwann "umzukippen". Damit aber die ökologische Funktion des Gewässers erhalten bleibt, wird es jetzt entschlammt.
"Wir haben uns bei der Senatsumweltverwaltung für die zeitnahe Umsetzung der Maßnahme eingesetzt, um den Waldsee mit seiner Grünanlage für die Bürger attraktiver zu gestalten", informiert Stadtentwicklungsstadtrat Martin Lambert (CDU). Ein Ingenieurbüro bereite im Auftrag der Senatsverwaltung die Maßnahme vor. Sind die Pläne fertig, werden sie im Frühjahr den Anwohnern erläutert. Im Herbst soll es dann mit dem Entschlammen losgehen.
Die Vorarbeiten dafür sind bereits gestartet. Denn für das Schlammabsaugen muss das Seeufer für die Maschinen zugänglich sein. Das Grünflächenamt wird darum Teilbereiche roden müssen. "Dabei werden nicht heimische Gebüsche wie Hartriegel und das Gewässer beeinträchtigende Uferbäume entfernt", so Martin Lambert. Mit den Naturschutzverbänden sei das abgestimmt. Die Maßnahmen sollen gleichzeitig der Entwicklung naturnaher Uferstrukturen dienen wie etwa dem Ausbreiten der Röhrichtbestände. Weil vor allem das Nord-Ost-Ufer des Sees stark zugewachsen ist, werden Gehölze dort vermehrt zurückgeschnitten. Mit der freien Sicht aufs Wasser soll der Waldsee so wieder erlebbar werden.
Nur 2,5 Hektar groß liegt das idyllische Kleinod mitten im Wohngebiet zwischen Parkstraße und Am Waldpark. Der Name Waldsee mag also ein wenig in die Irre führen. Dafür aber wachsen am Seeufer einige seltene Bäume wie Sumpfzypressen, die im Sommer viel Schatten spenden. Zu den prominenten Anwohnern zählte der Schriftsteller Erich Kästner, der in einer Doppelhaushälfte an der Parkstraße 3a lebte. Heute ist der Waldsee bei Joggern, Spaziergängern und Schlittschuhläufern und mit seinem Spielplatz bei Kindern beliebt.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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