Das Konzeptverfahren zur Vergabe des Wernersees ist gescheitert. Für das geplante Seniorenwohnheim auf dem anliegenden Grundstück des ehemaligen Wernerbades hat sich kein geeigneter Investor gefunden.
Das Berliner Immobilienmanagement (BIM) teilte Mitte Juli mit, es habe keine zuschlagsfähigen Angebote von privaten Investoren gegeben. Bei einem Konzeptverfahren zählt nicht allein der gebotene Preis, sondern auch das, was ein Investor mit einem Grundstück vorhat. Die Planungen würden fortgeführt. Ein Wohnprojekt für Menschen mit Demenzerkrankung sei weiterhin das Ziel dieser Planungen. Wie dieses konkret umgesetzt werden soll, darüber gab das BIM keine Auskunft.
Der CDU-Abgeordnete Mario Czaja teilte auf seiner Homepage inzwischen mit, das Grundstück solle der landeseigenen Wohnungsgesellschaft Berlinovo zur Entwicklung übergeben werden. Anschließend könnte der landeseigene Konzern Vivantes das Seniorenwohnheim betreiben. Andere CDU-Politiker vermuten, dass bei dem Verfahren nicht alles sauber gelaufen ist und akzeptable Angebote privater Inverstoren einfach außen vorgelassen wurden. „Ein solches Vorgehen würde auch der aktuellen Grundstückspolitik des rot-rot-grünen Senats entsprechen, Grundstücke möglichst im Landesbesitz zu halten“, erklärt Alexander J. Herrmann, Vorsitzender CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung. Seine Partei würde sich den Vorgang noch einmal genauer anschauen.
Das Wernerbad wurde 2003 geschlossen. Das Bezirksamt sah sich finanziell nicht in der Lage, das 100 Jahre alte Freibad zu sanieren. 2009 übergab es das Grundstück an die Berliner Bäderbetriebe. Dem landeseigenen Unternehmen schien weder eine Sanierung noch der Weiterbetrieb als Freibad ökonomisch sinnvoll und übergaben das Grundstück zum Verkauf an das BIM. Seitdem wird um die Nachnutzung des Areals gestritten. Anwohner und Grüne forderten sogar, die Fläche um den Wernersee zu einem öffentlichen Park umzugestalten.
Die Linke sieht nach dem Scheitern des Verfahrens eine Chance, mit dem Land und der BIM über die weitere Verwendung zumindest eines Teils der Fläche erneut zu sprechen. „Der Wernersee und die unmittelbar anliegenden Grünflächen sollten für die Öffentlichkeit erhalten werden“, sagt Björn Tielebein, Fraktionsvorsitzender der Linken in der BVV.
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