Grenzschließung erforderte 1953 Kirchen-Neubau
Die Schilfdachkapelle ist ein Baudenkmal deutsch-deutscher Geschichte. Ihre Entstehung ist eng mit der Schließung der Grenze zwischen Berlin und dem brandenburgischen Umland vor 60 Jahren verbunden. Damals wurde die Kirchengemeinde Groß Glienicke, deren Mitglieder sowohl im brandenburgischen Groß Glienicke als auch in Kladow auf der Ostseite des Groß Glienicker Sees wohnten, durch die Mauer getrennt. Der Kirchengemeinde im brandenburgischen Groß Glienicke gelang es, die Genehmigung für den Bau eines eigenen Kirchengebäudes im abgetrennten Gemeindegebiet in Berlin zu erlangen. In mühevoller Kleinarbeit wurde Baumaterial wie das Holz für den Dachstuhl, das Schilf und die Glocke als "Interzonentransport" über die Grenze nach Westberlin transportiert.
An das Jubiläum des politisch bedingten Kapellenneubaus will der Förderkreis der Kirchengemeinde nun mit einem Benefizkonzert erinnern. Ein Streichquartett wird Werke von Georg Friedrich Händel, Joseph Haydn, Carl Ditters von Dittersdorf und Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch spielen.
Autor:Michael Uhde aus Spandau |
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