Energiemuseum gibt Einblicke in eine faszinierende Welt

Peter Lamy, Knut Teuber Hauptkassierer und Horst D. Kreye  vom Vorstand des Energiemuseums vor dem größten Exponat: einer Litfaßsäule der Bewag. | Foto: K. Menge
5Bilder
  • Peter Lamy, Knut Teuber Hauptkassierer und Horst D. Kreye vom Vorstand des Energiemuseums vor dem größten Exponat: einer Litfaßsäule der Bewag.
  • Foto: K. Menge
  • hochgeladen von Karla Rabe

Steglitz. Ein bisschen unscheinbar und hinter einer hohen Mauer versteckt, befindet sich in der Teltowkanalstraße das ehemalige Kraftwerk der BEWAG. Heute hat hier das Energiemuseum Berlin sein Domizil.

Früher befand sich in dem Gebäude eine Batteriespeicheranlage, die als Stromreserve für Westberlin diente. Bis 1994 war die Anlage in Betrieb, danach stand das Gebäude leer. Ehemalige Bewag-Mitarbeiter hatten die Idee, das Haus als Museum zu nutzen und technische Geräte und Exponate zum Thema „elektrische Energie“ auszustellen. 2001 gründeten sie das Energiemuseum als gemeinnützigen Verein, um unter anderem technische Sammlungen und Einzelstücke der ehemaligen Bewag zu bewahren. „Uns Technikern blutet das Herz, wenn intakte Technik weggeworfen wird“, sagt Horst Kreye, 1. Vorsitzender des Museums.

Auf vier Etagen verteilt sind heute mehr als 5000 Exponate zu sehen, aufgeteilt in neun Sparten. Unter anderem geben die einzelnen Bereiche Einblicke in die Geschichte der Kraftwerks- und Netztechnik sowie Schutztechnik. Neben den Schwerpunkten Energieerzeugung und -verteilung werden auch Exponate der Verbraucherseite, also diesseits der Steckdose gezeigt. So ist ein altes Grammophon aus den 20er-Jahren, eines der ersten elektrischen Bügeleisen oder ein alter Volksempfänger zu sehen. So mancher Besucher wird sich in dieser Abteilung an den einen oder anderen Haushaltsgegenstand erinnern, den er oder seine Großmutter noch selbst benutzte.

Die obere Etage ist unter anderem der Telefonie gewidmet. Hier gibt es einen Querschnitt von den Anfängen der Telekommunikation bis zur ersten Generation „Handy“. Nebenan wird der Technik der Straßenbeleuchtung ein Raum gegeben. Hier ist beispielsweise die größte Glühlampe zu sehen, die mit 20 000 Watt einst den Hardenbergplatz beleuchtete.

Auf Führungen werden die technischen Zusammenhänge der Exponate fachkundig von den Vereinsmitgliedern erklärt. Die Besucher erhalten nicht nur interessante Informationen zu den Ausstellungsstücken. Teilweise wird die Funktionsweise praktisch vorgeführt. Vor allem Kindern und Jugendlichen wird anschaulich gezeigt, was vor und hinter der Steckdose geschieht. Auf unterhaltsame Weise wird den Besuchern auch naturwissenschaftliches Wissen vermittelt. „Oft hören wir von Schülern nach einer Führung im Rahmen des Physikunterrichts, dass ihnen Physik zum ersten Mal Spaß gemacht hat“, sagt Horst Kreye.

Heute hat der Verein 130 Mitglieder. Und beinahe täglich werden Führungen mit zehn bis 20 Leuten angemeldet. "Da brauchen wir dringend Unterstützung“, sagt Kreye.

Das Museum kann nur nach Anmeldung besucht werden. Der Eintritt ist frei. Spenden sind erwünscht. Am 22. Mai, dem internationalen Museumstag, hat das Museum ausnahmsweise von 10 bis 16 Uhr geöffnet und bietet Führungen an. Eine Anmeldung ist nicht nötig. KM

Energiemuseum Berlin, Teltowkanalstraße 9, Informationen, Anmeldungen und Kontakt über info@energie-museum.de und auf www.energie-museum.de.
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Spezialitätenrestaurant "Yummy Kitchen" in der Zossener Straße ist imer einen Besuch wert.
6 Bilder

Yummy Kitchen
Köstlichkeiten aus der südindischen und sri-lankischen Küche

Seit 2021 existiert das Spezialitätenrestaurant "Yummy Kitchen" im angesagten Kreuzberger Kiez und lädt Liebhaber der südindischen und sri-lankischen Küche zum ausgiebigen Schlemmen und Genießen ein. So wundert es nicht, dass sich die Location, die über Innenplätze auf zwei Ebenen sowie einen gemütlichen Außenbereich verfügt, zu einem geschätzten Treffpunkt gemausert hat, der zahlreiche Berliner Stammgäste, aber auch Touristen aus dem In- und Ausland regelmäßig begrüßt. Verkehrsgünstig und...

  • Kreuzberg
  • 26.04.24
  • 76× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 209× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 193× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüftschmerzen beeinträchtigen Ihr Leben? Lassen Sie sich nicht länger quälen! | Foto: milangucic@gmail.com

Schonende OP-Methode
Patienteninfo: Wenn die Hüfte schmerzt

Hüftschmerzen beeinträchtigen Ihr Leben? Lassen Sie sich nicht länger quälen! Entdecken Sie die neuesten Wege zur Befreiung von Hüftschmerzen auf unserem Infoabend. Unser renommierter Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums, Tariq Qodceiah, führt Sie durch die modernsten Methoden bei Hüftoperationen. Erfahren Sie, wie die schonende AMIS-Methode eine minimalinvasive Implantation von Hüftprothesen ermöglicht und die Fast-Track-Behandlung eine rasche...

  • Hermsdorf
  • 26.04.24
  • 45× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 261× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 616× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.