3D-Lichterspiel aus dem Piano: Pianist zerlegt seinen Flügel und erfindet neues Instrument
Lankwitz. Der Berliner Pianist Malvin Louis hat aus einem handelsüblichen Stutzflügel einen Laser-Flügel gebaut. Wenn er auf dem Instrument spielt, wird er dabei von einer dreidimensionalen Laser-Licht-Show begleitet, die er von den Tasten aus steuert.
Der 42-jährige Berufsmusiker und sein fünfköpfiges Team haben dazu das Innenleben des digitalen Stutzflügels komplett auseinandergenommen und es mit extra angefertigten Hochleistungslasern versehen. „Es gehört eine Vision und eine Menge Mut dazu, so ein hochwertiges Instrument zu zerlegen und etwas Neues daraus zu gestalten“, erklärt Malvin Louis. Denn sein Flügel ist nicht nur einer von weltweit nur 13 Flügeln aus dem Hause „Roland“, es glitten auch schon berühmte Finger über seine Tasten. „Auf diesem Flügel hat schon Alicia Keys gespielt, als sie in Berlin gastierte. Ich habe ihn mir ergattert“, sagt Louis.
Wie er zu der Idee eines Laser-Flügels kam, erklärt der Musiker so: „Ich bin einer von den Jungs, die auch mal in Hotelbars sitzen und spielen. Leider ist der typische Bar-Pianist nicht mehr so gefragt wie früher.“ Außerdem sei es ihm selbst irgendwann zu langweilig geworden und er suchte nach einer neuen Herausforderung. „Laser erleben derzeit eine Renaissance. So kam ich darauf, das altherkömmliche Piano und moderne Technik miteinander zu kombinieren“, sagt Louis, der seit mehr als 15 Jahren in Lankwitz lebt und als Musikproduzent, DJ und Pianist arbeitet. Mit seinem Team von fünf Leuten hat er dann den Laser-Flügel entwickelt. Vier Laserstrahler sind auf dem Instrument unter der verspiegelten Flügelplatte angebracht. Die Laserstrahlen werden von dem Spiegel reflektiert und strahlen nach vorn aus. In Kombination mit Kunstnebel und mobilen Showlaser-Geräten, die um den Flügel platziert werden, entsteht ein dreidimensionales und farbenfrohes Lichtspektakel. „Die Laser-Show kann komplett von den Tasten aus gesteuert werden und zu jedem einzelnen Takt gibt es den passenden Laserstrahl. Das ist schon eine technische Meisterleistung“, sagt Malvin Louis und man merkt, wie stolz auf sein Laser-Flügel-Projekt ist. Schließlich ist es ist einmalig auf der Welt. Für die notwendige Sicherheit sorgt übrigens auch ein zertifizierter Laserschutz-Beauftragter, der die Laser bedienen darf.
Liebesbotschaften in den Nachthimmel schreiben
Seine Show bereitet Louis bis ins kleinste Detail in seinem Lankwitzer Studio vor. Mit Fingerspitzengefühl, eigenen Kompositionen und faszinierenden Lichteffekten lässt er besondere Stimmungen und emotionale Momente entstehen. „Eine echte Alternative zu Feuerwerken“, findet er. Denn aus dem Instrument können Schriftzüge, Logos, Bilder und sogar Liebesbotschaften in den Nachthimmel projiziert werden.
Im August wird es ein Album-Release mit vierzehn eigens für die Laser-Flügel-Show komponierten Titeln geben. Dabei wird ein musikalischer Bogen zwischen New Klassik, Deephouse und elektronischer Dance-Musik gespannt.
Noch wird dem Laser-Flügel in der Lankwitzer Werkstatt der letzte Schliff gegeben. „Wir geben Vollgas und wollen ab Juni mit unseren Shows starten.“ KM
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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