Neuer Name für Wohnstraße
Maerckerweg wurde umbenannt und heißt jetzt Maria-Rimkus-Weg
In Lankwitz gibt es einen neuen Straßennamen. Der vormalige Maerckerweg trägt jetzt den Namen Maria-Rimkus-Weg. Die Straßenschilder mit dem neuen Namen wurden jetzt angebracht und mit einer kleinen Feier vor Ort enthüllt. Um die Umbenennung wurde in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) lange gestritten.
„Schon 2020 hat die BVV eine Namensänderung für den Maerkerweg beschlossen“, erklärte Urban Aykal (Grüne), Stadtrat für Ordnung, Umwelt- und Naturschutz, Straßen und Grünflächen anlässlich der Enthüllung des neuen Straßenschildes am Maerckerweg, Ecke Emmichstraße. Der Beschluss geht auf einen Antrag zurück, den die Linksfraktion bereits 2019 auf die Tagesordnung brachte und der bis zur Beschlussfassung sieben Mal vertagt wurde. Darin wurde gefordert, nicht länger an den Kolonialisten, Antisemiten und Anführer eines Freikorps Georg Maercker zu erinnern und die kleine, zirka 150 Meter lange Straße umzubenennen.
2021 einigte sich die BVV, dass die Straße künftig Maria-Rimkus-Weg heißen soll. Rimkus zeigte in der Zeit des Nationalsozialismus Zivilcourage und Menschlichkeit, in dem sie einer hochschwangeren jüdischen Zwangsarbeiterin und ihrer Familie bei der Flucht aus Nazi-Deutschland geholfen hatte. Die in Lankwitz geborene Rimkus lebte bis zu ihrem Tod in der Zehlendorfer Mörchinger Straße. 1968 erhielt sie in der 1953 durch den Staat Israel gegründeten Gedenkstätte Yad Vashem die Auszeichnung als eine „Gerechte unter den Völkern“. „Mit dem neuen Straßennamen sollen stellvertretend alle diejenigen geehrt werden, die sich durch Zivilcourage und uneigennütziges Handeln auszeichnen“, sagte Aykal. Den Namen Maria Rimkus trägt in Lankwitz bereits die Seniorenfreizeitstätte in der Gallwitzallee. Die Einrichtung heißt seit 2011 Maria-Rimkus-Haus.
Bevor der Name Maercker komplett aus dem Straßenbild verschwindet, dauert es noch zirka sechs Monate. So lange bleiben die alten Schilder als Ergänzung zum neuen Namen hängen. In dieser Zeit können die Anwohner ihre Dokumente entsprechend ändern lassen. Die Änderungen werden im Bürgeramt vorgenommen und sollen auf kurzem Weg und unkompliziert bearbeitet werden, verspricht Urban Aykal. Er will dafür sorgen, dass die betroffenen Anwohner bevorzugt behandelt werden. „Bei Fragen und Problemen helfen ich und mein Amt gern.“
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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