Günter-Zemla-Haus feiert am Sonnabend Jubiläum
Es gibt Informationen über die Gruppen, die sich regelmäßig treffen, einen Film über junge Menschen in der Selbsthilfe und Musik von einer Aussiedlergruppe. Noch immer ist das Zentrum untergebracht im ehemaligen Waschhaus der Gesobau. Das war 1988 frei geworden, weil immer mehr Bewohner der Großsiedlung Märkisches Viertel ihre eigene Waschmaschine in der Wohnung hatten. Der Reinickendorfer CDU-Politiker Günter Zemla, der unter anderem von 1967 bis 1985 dem Abgeordnetenhaus angehörte, setzte sich dafür ein, dass das Gebäude von Selbsthilfegruppen genutzt wird, deren Stellung der damalige Gesundheitssenator Ulf Fink (CDU) mit Selbsthilfetreffpunkten in allen Bezirken zu stärken suchte.
"Seit 2002 sind wir auch Stadtteilzentrum", sagt Ruth Uzelino, die das Haus seit 2003 zusammen mit Susanne Pistor leitet. So kommen auch Gruppen, die sich künstlerisch betätigen. Zudem ist die Kontaktstelle Pflege-Engagement im Haus untergebracht. Für private Feiern können Räume vor allem am Wochenende auch gemietet werden.
Die Selbsthilfe steht aber nach wie vor im Mittelpunkt, denn sie wird längst auch über die Krankenkassen gefördert. Außer den Gruppentreffen gibt es Vorträge und Beratungen. "Pro Woche gehen hier rund 300 Menschen ein und aus", sagt Susanne Pistor. Die Sozialpädagoginnen sind für die Gruppen gewissermaßen Moderatorinnen. Sie geben organisatorische Hilfe, und stehen zur Verfügung, wenn es Probleme zwischen Mitgliedern gibt. Allerdings haben ehrenamtliche Gruppenmitglieder mittlerweile auch berlinweite Möglichkeiten zur Fortbildung.
Geändert haben sich die Schwerpunkte. In den Anfängen der Selbsthilfe-Bewegung ging es oft um Krebserkrankungen. Sie werden mittlerweile überflügelt von Angeboten zu psychischen Erkrankungen. Allein zu Angst und Depression gibt es am Eichhorster Weg fünf Gruppen mit Wartelisten.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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