Gemeinsam entspannen und Freude haben
"Dehnen, Dehnen". Deutlich hört man eine weibliche Stimme hinter der Tür des Gymnastikraums im Pestalozzi-Treff. Es folgen einige Momente der Stille. Dann ist plötzlich mehrstimmiges Lachen zu hören. Nur einige Sekunden. Dann ist wieder die weibliche Stimme zu vernehmen: "Dehnen, dehnen". Hinter der Tür hat sich eine kleine Gruppe von Frauen versammelt. Sie steht im Kreis, die Hände in den Hüften gestützt. "Wir machen jetzt die Atemübungen", sagt eine der Frauen und schon heben und senken sich die Brustkörbe mit einem leisen Geräusch. "Lachen!" kommt das Kommando und die Gruppe bricht erneut in Lachen aus.
Der Lachyoga-Kurs im Pestallozzi-Treff ist eine Möglichkeit der Entspannung, mit sich selbst und dem eigenen Lachen lockerer umzugehen. "Man kann Lachen tatsächlich durch Körperübungen künstlich erzeugen", hebt Sabine Müller, die Leiterin der Gruppe, hervor. "Dass das so einfach ist und so gut klappt, hätte ich nicht gedacht", sagt Erika Jantzen, die zum ersten Mal am Lachyoga-Kurs teilnimmt.
Lachyoga ist eine Erfindung des amerikanischen Wissenschaftsjournalisten Norman Cousins (1915-1990). Dieser entwickelte Lachyoga in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, nachdem er schwer an Gelenkrheuma erkrankt war. Er bekämpfte die Schmerzen, indem er sich durch selbst entwickelte Übungen zum Lachen brachte.
Diese von Cousins entwickelte Methodik wurde in den 90er-Jahren vom indischen Arzt und Yogalehrer Madan Kataria aufgenommen und mit Elementen des traditionellen Yoga kombiniert. Madan gründete 1995 in Mumbai den ersten Lachklub. Daraus wurde eine Bewegung mit inzwischen weltweit 6000 solcher Klubs.
Die Lachyoga-Bewegung feiert jedes Jahr am ersten Sonntag im Mai den Weltlachtag. Lachyoga-Freunde finden sich weltweit um 14 Uhr mitteleuropäischer Zeit und stimmen für eine Minute ein globales Gelächter an. Die Berliner Lach-Freunde treffen sich am Sonntag, 5. Mai, ab 12 Uhr auf dem Tempelhofer Feld.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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