Ingrid Leistner betreut einen Amphibienzaun

Kröten und Frösche trägt Ingrid Leistner vom Amphibienzaun entlang der Waldpromenade bis zum Körnerteich. | Foto: hari
  • Kröten und Frösche trägt Ingrid Leistner vom Amphibienzaun entlang der Waldpromenade bis zum Körnerteich.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Mahlsdorf. Bewohner nahe dem Körnerteich kümmern sich jedes Jahr während der Laichzeit um die Amphibien. Sie kontrollieren vor allem den Amphibienzaun am früheren Funkamtsgelände.

"Da haben wir wieder eine, die ausgebüxt ist", sagt Ingrid Leistner. Sie nimmt die Erdkröte vorsichtig vom Boden auf und hilft ihr in den Plastikeimer. Dort rangeln sich bereits ein halbes Dutzend andere Kröten und ein Grünfrosch - die Ausbeute des Morgens. Claudia Mrowetz, eine andere freiwillige Helferin das Naturschutzbundes Berlin (NABU), hat bereits eine Stunde früher die Eimer mit Amphibien über die Kohlisstraße getragen und Kröten sowie Grünfrösche im Körnerteich ausgesetzt. "Wir sind nur noch zu zweit", bedauert Leistner.

Die freiwilligen Amphibienhelfer vom Körnerplatz gibt es seit zwölf Jahren. Sie sind aus einer Gruppe von Anwohnern hervorgegangen, die sich um Ordnung und Sicherheit im Wohnviertel sorgte. Schließlich kümmerte sie sich auch um die Kröten und Frösche, die während der Laichzeiten in großer Zahl zum Körnerteich wanderten und buchstäblich unter die Räder gerieten.

Der NABU baut seitdem jedes Jahr einen rund 500 bis 600 Meter langen Amphibienzaun an der Waldpromenade zwischen Uhlandstraße und Mechthildstraße. Rund zwei Wochen werden jedes Frühjahr die helfenden Hände der Anwohner gebraucht. Ingrid Leistner ist seit neun Jahren dabei, nachdem sie mit ihrem Mann in das Haus ihrer Mutter im Attinghausenweg zog. Die heute 70-Jährige ist Spezialistin in der elektronischen Datenerarbeitung. Sie hat zunächst an der Akademie der Wissenschaften der DDR und dann für Berliner Wohnungsunternehmen gearbeitet.

Dabei hat sie sich ihren Sinn für die Natur erhalten. Jeden Tag joggt sie oder macht Nordic Walking durch den Grünzug des ehemaligen Funkamtsgeländes. Die Gebäude wurden in den zurückliegenden Jahren abgerissen und Beton entfernt. "Vielleicht sind bei den Abrissarbeiten viele Kröten und Frösche getötet worden", macht sie sich so ihre Gedanken. Dies könne auch erklären, warum der Nabu an der Waldpromenade im vergangenen Jahr gerade noch mal 500 Amphibien gezählt hat. Leistner erinnert sich, dass Jahre zuvor schon 5000 Kröten und Frösche in den Eimern transportier wurden.

Trotzdem oder gerade auch deshalb hält sie diese Arbeit für wichtig. "Der Körnerteich und auch der Grünzug wären ohne die Kröten und Frösche nicht mehr dasselbe", sagt sie.

Harald Ritter / hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 128× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn auch Sie mehr über Ihre Schulterbeschwerden erfahren möchten und sich über mögliche Behandlungsansätze informieren möchten, kommen Sie zum Informationsabend am 23. Mai. | Foto: B. BOISSONNET / BSIP

Wir informieren Sie
Schmerzen in der Schulter – Ursachen und Behandlungen

Schmerzen in der Schulter können vielfältige Ursachen haben – sei es durch Unfälle oder Verschleißerscheinungen. Diese Ursachen können die Beweglichkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität stark einschränken. Unsere Experten, Dr. med. Louise Thieme und Robert Tischner, Teamchefärzte des Caritas Schulter- und Sportorthopädiezentrums, werden bei unserem Informationsabend speziell auf die Problematik von Schulterbeschwerden eingehen – vom Riss der Rotatorenmanschette bis zur Arthrose. Sie...

  • Pankow
  • 18.04.24
  • 74× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Langanhaltende Schmerzen können ein Anzeichen für Gallensteine sein.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wann ist eine OP sinnvoll?
Infos zu Gallensteinen und Hernien

Leiden Sie unter belastenden Gallensteinen oder Hernien (Eingeweidebruch) Langanhaltende Schmerzen begleiten viele Betroffene, unabhängig des Lebensalters, bevor sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können jedoch häufig Komplikationen vermeiden. Wir sind auf die Behandlung dieser Probleme spezialisiert und bieten Ihnen erstklassige allgemein- und viszeralchirurgische Expertise. Von Diagnostik bis Nachsorge: Wir kümmern uns individuell um Ihre...

  • Reinickendorf
  • 17.04.24
  • 149× gelesen
Jobs und KarriereAnzeige
Foto: VEAN TATTOO
4 Bilder

Tattoo-Kurse
Ausbildung für Topberuf des letzten Jahrzehnts

Eine Frage, die immer aktuell ist, auch wenn man schon vor langer Zeit erwachsen ist. Sehr oft entscheiden wir uns aufgrund des sozialen Drucks für einen Beruf. Wie oft haben Sie sich gefragt, was aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie auf sich selbst gehört hätten? VEAN TATTOO hat diese wichtige Frage vor zwölf Jahren ehrlich für sich selbst beantwortet und reicht daher ohne Zweifel allen, die über ihren ersten oder neuen Beruf nachdenken, eine helfende Hand. Es liegt an Ihnen, zu entscheiden,...

  • Mitte
  • 25.03.24
  • 1.488× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.