Neuer Steg führt durch das Teufelsmoor
Müggelheim. Jetzt gab es ein Weihnachtsgeschenk für alle naturinteressierten Berliner. Durch das Teufelsmoor am Fuß der Müggelberge führt wieder eine Steganlage.
Der 300 Meter lange Steg mit Geländer und mehreren Ausweichstellen für Kinderwagen und Rollstühle war in den vergangenen Monaten gebaut worden. Die vor fast 25 Jahren errichtete Steganlage war marode gewesen, drohte im Moor zu versinken und musste abgerissen werden. Pläne für den Neubau gab es schon seit 2013. „Wir mussten mehrfach die Pläne ändern, sind aber immer auf Kurs geblieben“, sagt der zuständige Forstamtsleiter Klaus Pogrzeba.
Eines der großen Probleme war die richtige Verankerung der Stege, damit sie nicht versinken. Für den ersten Fußgängersteg in den 70er Jahren hatte man Bauschutt zum Befestigen der Laufflächen ins Moor gekippt. Das ist aus Naturschutzgründen nicht mehr zulässig. „Alle vier Meter befindet sich eine Art Stempel aus recyceltem Kunststoff unter dem Steg. Und diese ruhen auf 240 Lärchenholzpfählen, die bis zu acht Meter tief in den Boden unter dem Moor gerammt wurden“, erläutert Klaus Pogrzeba.
Der Bau der neuen Anlage mit drei Aussichtsplattformen hat rund 900 000 Euro aus dem von der EU und dem Land Berlin geförderten Umweltentlastungsprogramm gekostet. Im Frühjahr werden die Aussichtsplattformen noch mit Sitzbänken ausgestattet.
Beim Teufelsmoor handelt es sich um ein Kesselmoor, es entstand während der letzten Weichseleiszeit vor rund 12 000 Jahren. Im Jahr 2003 war das Teufelsmoor bereits von Altlasten aus DDR-Zeiten befreit worden. Rund 8000 Tonnen Bauschutt, Schlacke und Teer wurden herausgeholt. Die waren nach dem Zweiten Weltkrieg dort abgekippt worden, um den Auslauf der großen Müggelberg-Rodelbahn in den Teufelssee zu verlängern. Experten hatten bereits kurz nach der Wende eine erhöhte Kalziumkonzentration und den ins basische umgekippten PH-Wert des Moorwassers beklagt.
Das Teufelsmoor erreicht man am Besten mit dem Bus X 69 bis Haltestelle Rübezahl oder mit dem Auto über den Müggelheimer Damm, hier kann man den Waldparkplatz Rübezahl nutzen. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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