Initiative stemmt sich gegen Verfall der Gaststätte
"Das Ausflugslokal gehört zum früheren Spreepark. Durch die Insolvenz des Unternehmens ist leider auch das ,Eierhäuschen von einer Restaurierung und neuen Nutzung ausgeschlossen", sagt Klaus Mannewitz von der Initiative "Pro Plänterwald". Seit Jahren versuchen Bürger und Abgeordnete, das Baudenkmal von der Spreeparkimmobilie zu trennen. Einen entsprechenden Beschluss hatte das Abgeordnetenhaus bereits 2006 gefasst. "Den hat der Senat aber bisher nicht umgesetzt", ärgert sich Mannewitz.Bereits 1837 gab es an gleicher Stelle eine Schifferkneipe. Der Dichter Theodor Fontane beschreibt das "Eierhäuschen" in seinem Roman "Der Stechlin". Das heutige Restaurant entstand 1892 als Ersatz für einen den Flammen zum Opfer gefallenen Vorgängerbau. "Wir wollen den 120. Geburtstag des Restaurants mit einer Gedenkveranstaltung feiern", sagt Manfred Mocker, ebenfalls Mitstreiter bei "Pro Plänterwald".
Unter dem Motto "120 Jahre Denk-Mal" wird es vor der Ruine eine Veranstaltung geben, bei der sich Protest mit Spaß mischen werden. Die Initiatoren informieren über die Geschichte des Hauses und wollen mit Politikern und Fachleuten über eine mögliche Zukunft des "Eierhäuschens" sprechen. Am 8. September soll direkt vor dem Denkmal gefeiert werden. Beginn ist um 12 Uhr. Gegen 13 Uhr sorgt eine Trommelgruppe unter dem Motto "Wir trommeln die Gespenster raus" für Unterhaltung. Um 14 Uhr gibt es einen Eierlauf zum Eierhaus, und ab 14.30 Uhr diskutieren örtliche Akteure über die Zukunft des Hauses.
Angesagt haben sich unter anderem Ulrike Zeidler vom Amt für Stadtentwicklung, der bezirkliche Denkmalschützer Christian Breer und die Abgeordnetenhausmitglieder Harald Moritz (B 90/Grüne), Jutta Matuschek (Linke) und Jan Hemme (Piraten). Gegen 16 Uhr wird es dann feierlich. Krauses Comedy sorgt mit Berliner Volksliedern für Unterhaltung und Stimmung wie zur Kaiserzeit, und es darf getanzt werden.
Das heutige "Eierhäuschen" wurde bis vor 40 Jahren als Restaurant genutzt. Dann zogen Teile der damaligen Kulturparkverwaltung ein. Seit 1991 steht das Haus leer und verfällt. Der Spreepark-Wachschutz bemüht sich jedoch, Vandalen und Metalldieben den Zutritt zu verwehren und sorgt für Absperrung.
Aus Sicherheitsgründen kann das Gebäude nicht mehr betreten werden. Das "Eierhäuschen" befindet sich am Ende der Kiehnwerderallee direkt am Spreeuferweg.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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