Sabine Zannoni ist Trägerin der Neuköllner Ehrennadel
Es gibt Menschen, die haben ein scheinbar unerschöpfliches Reservoir an Energie. Auch die 61-jährige Unternehmerin Sabine Zannoni war so ein Mensch, bis sie im Frühjahr vorigen Jahres doch von ihrem Amt als Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft (AG) Rudow zurücktrat. "Ich musste aufgrund meines Gesundheitszustandes endlich kürzer treten", sagt die Besitzerin einer Modeboutique in Alt-Rudow. Ihre Mitgliedschaft im Verein hat sie dennoch nicht aufgegeben und ans Aufhören denkt sie noch lange nicht. Schließlich war sie schon 1997 Gründungsmitglied der AG Rudow, die heute die Interessen von 44 lokalen Unternehmen vereint. "Damals, als die Gropius Passagen eröffneten, fürchteten wir, dass hier alles ausstirbt", erinnert sich Sabine Zannoni.
Ausgestorben ist der Rudower Ortskern auch aufgrund zahlreicher Aktionen der AG Rudow bis heute nicht: Mit Standortflyern, Sammel- und Gewinnspielen, den Rudower Meilenfesten dreimal im Jahr, dem Gastroführer "Lecker Rudow" und vielen weiteren Aktionen schaffte es die AG, sich gegenüber der Konkurrenz in der Gropiusstadt zu behaupten. Sabine Zannoni kam dabei stets eine bedeutende Rolle zu: "Sie zeigten eine Engelsgeduld, waren wie ein Fels in der Brandung. Vieles wäre ohne Sie nicht gelaufen", lobte Bürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) bei der Verleihung der Ehrennadel auf Schloss Britz im Dezember.
Trotz dieses unermüdlichen Einsatzes standen und stehen die Geschäftsleute und Dienstleister vor immer neuen Herausforderungen. Die wohl größte war der Ausbau der Straße Alt Rudow, der von Mai 2008 bis November 2010 andauerte und Umsatzeinbußen von bis zu 30 Prozent mit sich brachte. "Mithilfe des Baustellenmanagements und der Unterstützung des Bezirks haben wir auch diese Zeit überlebt", sagt Sabine Zannoni. Unter anderem entwarf die AG Rudow ein neues Logo für die Einkaufsstraße sowie eine gemeinsame Internetpräsenz. Auch jetzt muss die AG noch einmal kämpfen, für den Erhalt der Buslinie 171. Nach Eröffnung des Flughafens BER soll die von Alt-Rudow auf die Neuköllner Straße verlegt werden. "Das ist ein Thema, das die Leute sehr bewegt und uns Kopfschmerzen bereitet", sagt Sabine Zannoni und verspricht: "Ich kämpfe weiter, ich kann nicht einfach so aufhören."
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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