Trampolinspringer des TSV Rudow suchen Nachwuchs
Im Garten eines Ausflugslokals an der Rudower Spinne turnten anfangs 21 junge Männer, die im Jahr 1888 den Männerturnverein Jahn Rudow gründeten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Verein von den Allierten in Sportgruppe (SG) Rudow umbenannt, seit 1949 trägt er seinen heutigen Namen. Inzwischen zählt er mit knapp 5000 Mitgliedern in 19 Abteilungen, die 14 Fachverbänden angeschlossen sind, zu den größten Sportvereinen in Berlin.
Entsprechend breit gefächert ist das Angebot im Gesundheits-, Freizeit-, Breiten- und Leistungssport: Allein das Turnen umfasst sieben einzelne Abteilungen. In der ersten gibt es insgesamt 14 Sportarten, darunter das Eltern-Kind-Turnen, Kinderyoga, Abenteuerturnen und seit 2001 auch Trampolinturnen für Kinder im Alter ab sechs Jahren.
"Auf die Kinder- und Jugendarbeit legt unser Verein besonders viel Wert", sagt Fachwart Fabian Lenzen, der im Alter von 14 Jahren als Turner in den TSV Rudow eintrat und seit 1999 ehrenamtlich im Vorstand sitzt. Eine Bestätigung fürs Engagement des Vereins war die Auszeichnung mit dem hoch dotierten "Integrationspreis des Berliner Sports" vor zwei Jahren.
"In Süd-Neukölln gibt es kaum eine Familie, in der nicht irgend jemand Mitglied in unserem Verein ist oder war", weiß Trainer Lenzen. Die Mitgliedschaft, daran hält der TSV fest, ist Bedingung für jeden, der hier Sport treiben möchte. "Anders als manche Vereine bieten wir kein Kurssystem an."
So gibt es bereits unter den Kindern und Jugendlichen viele langjährige Mitglieder. Eine von ihnen ist die 15-jährige Sophie Fangerow. Seit sechs Jahren trainiert die Schülerin bei den Trampolinturnern mit, im vorigen Jahr nahm sie erstmals an Bundesliga-Wettbewerben teil. Im Mai erreichte sie bereits den dritten Platz beim Synchronspringen.
"Das Trampolinspringen macht unglaublich viel Spaß. Man hat das Gefühl, dass man fliegt", erzählt Sophie. Insgesamt drei Trainer leiten die 25 Mädchen der Abteilung an - darunter Bogdan Porycki, der Sophie und vier weitere Mädchen der Leistungsgruppe betreut. Er hat Nachwuchssorgen: "Es ist momentan schwierig, Kinder und Jugendliche zu finden, die bereit sind, mindestens dreimal in der Woche zu trainieren", sagt der Trainer. "Wer Interesse hat, kann gern jederzeit zum Training vorbei kommen."
Autor:Sylvia Baumeister aus Neukölln |
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