Bezirk beauftragt Planungsbüro mit der Überarbeitung

Die Rummelsburger Bucht ist ein begehrter Wohnort mit Seeblick. Hier stoßen wirtschaftliche Interessen und Belange des Naturschutzes aufeinander | Foto: Wrobel
2Bilder
  • Die Rummelsburger Bucht ist ein begehrter Wohnort mit Seeblick. Hier stoßen wirtschaftliche Interessen und Belange des Naturschutzes aufeinander
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Rummelsburg. Reedereien, kleine Gewerbetreibende, Hobbysportler und Naturfreunde - alle wollen den Rummelsburger See nutzen. Ein Bezirkskonzept soll Konflikte entschärfen. "Wir müssen unsere Arbeiten am See- und Uferkonzept Rummelsburger Bucht stoppen", gab Wilfried Nünthel (CDU), Stadtrat für Stadtentwicklung und Umwelt am 1. September bekannt.

2004 wurde das Konzept das letzte Mal an die Situation am See angepasst, deshalb musste dringend nachgebessert werden. Seit vielen Monaten arbeitete der Bezirk an der Aktualisierung.

Mit dem Konzept können die bezirklichen Ämter die Nutzung der Ufer am Rummelsburger See regulieren. Denn der Bezirk entscheidet, wo Anlegestege für Sportboote entstehen dürfen und wo das Ufer der Natur überlassen wird. "Es gibt viel mehr Druck von Nutzern des Sees, als noch vor zehn Jahren", weiß Stadtrat Nünthel. "Wir müssen einen Ansatz finden, der auch die Naturschutzinteressen berücksichtig."

Doch der Bezirk sieht sich nicht mehr in der Lage, all die unterschiedlichen Interessen mit den vorhandenen Mitteln in einem Konzept zusammenzubringen. Deshalb will der Stadtrat nun für rund 50.000 Euro ein externes Planungsbüro mit der Aufgabe betrauen. Deshalb wird es erst 2015 mit der Erarbeitung des See- und Uferkonzeptes weitergehen.

Bis dahin gilt das alte Konzept aus dem Jahr 2004. Das jedoch lässt die aktuellen Entwicklungen am Hohen Wallgraben unberücksichtigt. Denn in den letzten zehn Jahren hat sich an der Rummelsburger Bucht viel verändert. Das Wohngebiet ist gewachsen und soll mit der Entwicklung des Gebiets "An der Mole" in den kommenden Jahren noch ausgeweitet werden.

Viele Anwohner empfinden die Bucht als naturnahes Erholungsgebiet und wollen das erhalten. Gleichzeitig wird der See und seine Ufer immer stärker wirtschaftlich genutzt. Da gibt es Reedereien und kleine Charterunternehmen, welche die Bucht als attraktiven Standort entdecken. Daneben gibt es Hobbysportler wie Segler und Kanufahrer. Mit den "Spreestudios" soll die historische Flussbadeanstalt Lichtenberg zu einem Kultur- und Handwerksort entwickelt werden.

"Das See- und Uferkonzept muss aufgrund der vielen unterschiedlichen Interessen aktualisiert werden", sagt Dietmar Nöske vom Lichtenberger Stadtentwicklungsamt. Er koordinierte bisher die Wünsche der privaten Nutzer und die Stellungnahmen der Behörden. Denn für das See- und Uferkonzept muss auch die Sicht der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt sowie die der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes berücksichtigt werden.

Die gewerbliche Nutzung des Sees ist nicht neu. Ein Jahrhundert lang war die Industrie prägend für das Gebiet. An der Rummelsburger Seite war das die Chemie, auf der Halbinsel Stralau war dies die Glasherstellung, Getränkeproduktion und Schifffahrt. Diese Nutzung hat Folgen, die bis heute spürbar sind. Die Ablagerungen in der Bucht bleiben durch die Einleitungen aus dieser Zeit mit Schwermetallen hoch belastet.

Bis 1990 konnte der direkte Hautkontakt mit dem Wasser gesundheitliche Schäden zur Folge haben. Mehrfach wurden deshalb die Sedimente abgetragen, doch das Schadstoffproblem wird auch in Zukunft bleiben. Heute hat sich die Lage mit der Teilsanierung und dem Anpflanzen von Schilfgürteln schon verbessert. Doch noch immer ist das Baden verboten.

Karolina Wrobel / KW
Die Rummelsburger Bucht ist ein begehrter Wohnort mit Seeblick. Hier stoßen wirtschaftliche Interessen und Belange des Naturschutzes aufeinander | Foto: Wrobel
Die Rummelsburger Bucht ist mehr als nur Idylle. Der See ist mit Schwermetallen belastet. | Foto: Wrobel
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 792× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 795× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 488× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 969× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.877× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.