Start für neues Zukunftsquartier
Erster Spatenstich für Gewerbehöfequartier in Schmargendorf

Spatenstich einmal anders: Er wird nicht von Hand sondern mit einem riesigen Bohrpfahlgerät ausgeführt. Stephan Allner (links), Kurt Zech (Mitte) und Carola Zarth verfolgen zufrieden den Baustart des Mammut-Projektes.  | Foto:  K. Rabe
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  • Spatenstich einmal anders: Er wird nicht von Hand sondern mit einem riesigen Bohrpfahlgerät ausgeführt. Stephan Allner (links), Kurt Zech (Mitte) und Carola Zarth verfolgen zufrieden den Baustart des Mammut-Projektes.
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Auf dem ehemaligen Gelände der Reemtsma-Zigarettenfabrik sind die Abrissarbeiten in vollem Gange. Dort entsteht das neue Gewerbehöfequartier "GoWest". Es ist das größte Projekt dieser Art in Berlin. Jetzt erfolgte mit dem ersten Spatenstich der offizielle Start der Bauarbeiten. Realisiert wird das neue Zukunftsquartier von dem Berliner Projektentwickler Die Wohnkompanie gemeinsam mit der Gustav Zech Stiftung aus Bremen.

Das 7,4 Hektar große Gelände wird in den kommenden fünf Jahren von der Forckenbeckstraße aus erschlossen. Geplant sind fünf Bauabschnitte. Für den ersten Abschnitt gaben Wohnkompanie-Geschäftsführer Stephan Allner und Kurt Zech von der Zech Group sowie Carola Zarth, Präsidentin der Handwerkskammer Berlin, das „Go“.

Die Pläne sehen rund 180 000 Quadratmeter Gewerbefläche vor, die sich auf zwölf Gebäude verteilen. Dort sollen unter anderem junge Unternehmen aus den Bereichen IT, Mobilität oder Biotechnologie optimale Arbeitsbedingungen vorfinden, sagt Allner. Aber auch Handwerkern aus der Region wird die Möglichkeit geboten, sich in der Stadt anzusiedeln. „Handwerksbetriebe haben somit nicht nur kurze Arbeitswege, sondern auch Möglichkeiten der gemeinschaftlichen Nutzung von Maschinen und Fahrzeugen“, erklärt Allner die Idee hinter dem Projekt.

Von der ehemaligen Zigarettenfabrik Reemtsma ist nicht mehr viel übrig. Die Abrissarbeiten sind fast abgeschlossen. Nur das Bürogebäude, im Hintergrund zu sehen, bleibt stehen.  | Foto: K. Rabe
  • Von der ehemaligen Zigarettenfabrik Reemtsma ist nicht mehr viel übrig. Die Abrissarbeiten sind fast abgeschlossen. Nur das Bürogebäude, im Hintergrund zu sehen, bleibt stehen.
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„Eine tolle Idee“, findet Carola Zarth. Die Chefin der Handwerkskammer Berlin setzt sich schon lange gegen die zunehmende Verdrängung von Handwerk und Gewerbe aus dem städtischen Raum ein. „Immer mehr Handwerksbetriebe wandern ins Umland aus, weil sie in Berlin keine Möglichkeiten der Ansiedlung mehr finden“, kritisiert sie. Das bedeute auch weitere Anfahrtswege und sei angesichts des Klimawandels nicht vertretbar.

Im neuen Gewerbehöfequartier werden außerdem ein Rechenzentrum und ein Vier-Sterne-Kongresshotel gebaut. Auf den Gebäudedächern soll mit 15 000 Quadratmetern die größte Dachfarm Deutschlands realisiert werden. Mittelpunkt des Quartiers wird ein Stadtplatz mit Restaurants, kleinen Geschäften und einem Wochenmarkt. Auch ein kulturelles Angebot mit Kino und Theater ist vorgesehen. Damit öffnet sich das "GoWest" auch für Anwohner und Besucher. Das Besondere: Das gesamte Quartier wird autofrei und somit exklusiv für Fußgänger und Radfahrer. „Der Autoverkehr wird unterirdisch abgewickelt“, erklärt Allner. In den Untergeschossen sind Pkw- und Fahrradstellplätze, Ladestationen für E-Autos, eine Car-Sharing-Station sowie Fahrradservice geplant.

Das Bauschild zeigt, wie das "GoWest"-Quartier einmal aussehen soll.  | Foto: K. Rabe
  • Das Bauschild zeigt, wie das "GoWest"-Quartier einmal aussehen soll.
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Das "GoWest" zeichne sich nicht nur durch seine Nutzungsvielfalt und die typisch Berliner Gewerbehof-Architektur aus, so Allner. „Auch die zukunftsgerichtete Verkehrsplanung und die konsequente Umsetzung nachhaltiger Bau- und Energiekonzepte suchen in der Hauptstadt ihresgleichen“, resümiert er und führt als Beispiel das geplante Rechenzentrum ins Feld. Die Abwärme, die dort erzeugt wird, soll genutzt werden und das komplette Quartier beheizen.

Als Investor für das Vorhaben hat Die Wohnkompanie Kurt Zech von der Zech Group ins Boot holen können. Der Bauunternehmer ist mit seiner Stiftung eingestiegen. „Der Gewerbehof wird Schmargendorf bereichern“, ist Zech überzeugt. Mit ihm habe man einen Investor gefunden, der an die Stadt glaube, sagt Allner. Am Ende wird er über eine Milliarde Euro in das Projekt „rein investiert“ haben.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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