Entspannter Start erwartet
Fast 30 Jahre nach Planungsbeginn wird der Hauptstadtflughafen BER am 31. Oktober eröffnet

Kunst am BER: Der 999 Quadratmeter große „Magic Carpet“ von Pae White,
 | Foto: Flughafen Berlin Brandenburg GmbH / Günter Wicker
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Am 31. Oktober landen die ersten Maschinen der Lufthansa und von easyJet am Terminal 1 des Flughafens Berlin Brandenburg. Damit endet eine einzigartige Geschichte aus Pleiten, Pech und Pannen.

Die BER-Eröffnung hatte sich nach dem geplatzten Termin vor acht Jahren immer weiter verschoben. Wegen zahlreicher Baumängel und Problemen mit dem Brandschutz gab es von der Baubehörde Dahme-Spreewald keine Genehmigung. Die Baustelle wurde deutschlandweit verspottet und zum Synonym für Endlospfusch. Die Kosten für den Hauptstadt-Airport, der den Namen von Willy Brandt trägt, haben sich mit sechs Milliarden Euro verdreifacht.

Kunst am BER: Der 999 Quadratmeter große „Magic Carpet“ von Pae White,
 | Foto: Flughafen Berlin Brandenburg GmbH / Günter Wicker
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„Wir können den BER am 31. Oktober guten Gewissens in Betrieb nehmen", sagt Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup nach Abschluss der letzten Tests. Alle Genehmigungen wurden erteilt. Eine große Party wird es coronabedingt aber nicht geben. In den vergangenen Monaten wurde im Terminal 1 an insgesamt 47 Tagen der Betrieb simuliert. Über 24 000 Mitarbeiter sowie knapp 10 000 Komparsen haben den Airport getestet. 54 000 Buchungen für 2350 Flüge wurden durchgespielt, bis zum Einsteigen in den Flieger. Rund 179 000 Gepäckstücke durchliefen die Testwege. Durch das Feedback der Tester konnten noch weitere Verbesserungen erreicht werden. So wurden die Mülleimer vergrößert, weil Kaffeebecher nicht reinpassten, Beschilderungen angepasst, fehlende Uhren aufgehängt und 100 Ladesäulen für Handys installiert.

Ist der neue Flughafen angesichts prognostizierter Passagierzahlen in der Region eigentlich schon zu klein geworden, ist er jetzt erstmal zu groß. Denn in Corona-Zeiten ist der Flugverkehr stark zurückgegangen. Abstandsprobleme wegen der Hygieneregeln wird es daher eher nicht geben. Die Kapazitäten werden zum Start bei Weitem nicht ausgereizt. Zur Eröffnung des BER am 31. Oktober werden parallel zwei Maschinen von Lufthansa und easyJet landen. Am gleichen Abend landen weitere Maschinen am Terminal 1, die dann am 1. November erstmals vom BER wieder starten. Insgesamt werden am 1. November rund 5000 Passagiere erwartet. Hinzukommen rund 8000 Fluggäste am Terminal 5, wie der ehemalige Flughafen Schönefeld jetzt heißt.

Auslastung bei 20 Prozent

Wenn eine Woche später am 8. November der Flughafen Tegel schließe, würden dann rund 16 000 Passagiere am Terminal 1 und knapp 8000 am T5 abgefertigt werden, so Lütke Daldrup. Zum BER-Start liege die Auslastung lediglich bei rund 20 Prozent. Der Corona-Start hat auch Vorteile. So muss der BER nicht sofort unter Volllast laufen. Sollten an den ersten Tagen noch Probleme auftauchen, seien genügend Reserven vorhanden, um schnell auf etwaige Störungen reagieren zu können, teilt die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB) mit.

Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup im Gespräch mit einem Komparsen am BER. | Foto: Flughafen Berlin Brandenburg GmbH / Günter Wicker
  • Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup im Gespräch mit einem Komparsen am BER.
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Zum neuen Hauptstadt-Airport fahren ab 29. Oktober die Linien S45 und S9 und halten am unterirdischen Bahnhof Flughafen Berlin Brandenburg direkt unter dem neuen Terminal 1. Von dort aus erreichen Reisende mit Airport Express und Regionalbahnen zusammengenommen viermal pro Stunde den Berliner Hauptbahnhof. Die Fahrtzeit beträgt 30 Minuten. Die S-Bahnlinien S45 und S9 fahren alle 20 Minuten ins Stadtzentrum. Die S-Bahnen halten auch am oberirdischen S-Bahnhof „Flughafen Berlin-Schönefeld“, der als „Terminal 5“ in den BER eingegliedert wird. Die Fahrzeit zwischen T1/T2 und T5 beträgt acht Minuten. Regionalverkehrszüge werden dort ab 2022 halten.

Alle Infos zum neuen Flughafen BER gibt es unter ber.berlin-airport.de.

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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