"Schmerzhafte Einschnitte"
Siemens baut aber weniger Stellen ab als bislang geplant

Der Siemens-Konzern will im Dynamowerk Spandau und im Gasturbinenwerk Moabit doch mehr Stellen erhalten als zunächst angekündigt.

Siemens baut in der Kraftwerks-Sparte deutschlandweit 500 Arbeitsplätze weniger ab als zunächst angekündigt. Auch in Berlin sollen mehr Jobs erhalten bleiben. Das ist das Ergebnis der monatelangen Verhandlungen mit der IG Metall und dem Betriebsrat.

Demzufolge fallen in Spandau und Moabit nun insgesamt rund 700 Stellen weg und damit 170 weniger als zunächst vorgesehen. 430 statt 570 Stellen werden in der Fertigung des Dynamowerks in Siemensstadt wegfallen, 270 Arbeitsplätze im Gasturbinenwerk Moabit. „Wir haben erreicht, dass die vor rund einem Jahr verkündeten Restrukturierungspläne entscheidend verändert wurden“, kommentiert Jürgen Kerner von der IG Metall das Ende der Verhandlungen. Die damals geplanten Standortschließungen seien vom Tisch, „auch wenn wir einen Stellenabbau nicht vollständig verhindern konnten und die Einschnitte schmerzhaft sind.“

Konzept engagiert verfolgen

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Swen Schulz begrüßt die Entscheidung von Siemens, das Dynamowerk in Spandau erhalten zu wollen. „Natürlich sind die massiven Stellenstreichungen schmerzlich“, sagt Schulz. „Andererseits ist es Betriebsrat und IG Metall in zahlreichen Gesprächsrunden mit dem Management gelungen, neue tragfähige Konzepte zu entwickeln.“ Jetzt müsse Siemens diese Konzepte engagiert verfolgen, damit die Siemensstadt den Namen weiter mit Stolz tragen könne.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Kai Wegner spricht dagegen von einem „schwarzen Tag für die Siemensianer“, die bis zuletzt gebangt und gehofft hatten. „Der Industriestandort Berlin verliert wieder ein Stück Geschichte“, so Wegner. Umso wichtiger sei jetzt, den Siemens-Zukunftscampus nach Berlin zu holen und dort Produktion und Forschung zu vereinen.

Helin Evrim Sommer, Bundestagsabgeordnete der Linken, hält den Kompromiss für „grundlegend falsch und langfristig verheerend für den Industriestandort Spandau". Daran werde auch der neue Investitionscampus nichts ändern.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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