Gedenkstein erinnert an ehemalige Revierförster
Am Försterweg steht jetzt ein Försterstein. Darauf reihen sich die Namen von 13 Männern, die seit 1848 in der Försterei Tegelsee Revierförster waren. Enthüllt wurde der Gedenkstein am 27. April in feierlicher Runde mit geladenen Verwandten der früheren Förster. Auf die Spuren seiner Vorgänger hatte sich der heutige Revierförster Frank Mosch begeben. Als er im Mai 2009 das Amt übernahm, wollte er mehr über die ehemals königlich-preußische Revierförsterei wissen, deren Tradition bis in das Jahr 1848 zurückreicht. Und was lag da näher, als sich in die Biografien von 13 Förstergenerationen einzulesen. Dafür recherchierte Frank Mosch im Internet und im Archiv der alten Forstlichen Akademie in Eberswalde. Vom ersten Förster Scholz - der Vorname ist unbekannt - weiß der 42-Jährige beispielsweise, dass er 1848 zunächst als "Hülfsaufseher" im Forstrevier Tegelsee begann. Zwei Jahre später wurde er dann Revierförster und blieb es bis 1888, also fast 40 Jahre lang. "Früher ging man eben später in Rente", sagte Mosch, "oder musste zwischendurch zur Armee."
Verhaftet und versetzt
Von Martin Israel wiederum, der von 1947 bis 1953 das Revier leitete, ist eine betrübliche Geschichte überliefert. Als er im Tegeler Wald eine Autokolonne stoppte, die dort nichts zu suchen hatte, entbrannte ein Streit, der zur Schlägerei ausartete. Wie sich herausstellte, begleitete die Kolonne den damaligen französischen Stadtkommandanten, der den Revierförster prompt verhaften ließ und sechs Wochen einsperrte. Nach seiner Entlassung wurde Martin Israel nach Spandau versetzt. Sein Nachfolger hieß Bruno Feuerherdt.
Mit all dem Wissen über seine Vorgänger kam Frank Mosch dann die Idee mit dem Försterstein, die er mit dem Leiter des Forstamtes Tegel, Karl-Heinz Marx, teilte. Der besorgte dann den passenden Stein, den Steinmetz fürs Grobe und den Goldschmied für die feinen Gravuren. Der Granitstein, der nun am Försterweg unweit der Revierförsterei Tegelsee am Schwarzen Weg 80 steht, stammt übrigens von der früheren Großbaustelle Potsdamer Platz.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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