In Tegel probten Einsatzkräfte den Notfall
Um 14 Uhr gibt es Alarm im Terminal D. Im Ernstfall-Szenario der Berliner Flughafen GmbH und der Berliner Feuerwehr ist ein Getränkeautomat in Brand geraten. Das Gebäude ist schnell verqualmt, Menschen müssen auf das Rollfeld evakuiert werden. Zwei der rund 50 Statisten scheinen schwer verletzt. Das ist Show, sowie auch das schnelle Eintreffen der Berliner Feuerwehr am Gebäude. Die Fahrzeuge warten schon auf dem Flughafengelände.Bei der für alle zwei Jahre vorgeschriebenen Übung geht es nicht um eine, die schnell im gesamten Stadtgebiet bemerkt wird, weil sich Feuerwehren auf den Weg zum Flughafen machen. "Ziel ist es, die Zusammenarbeit der einzelnen Organisationen zu testen", begründet Feuerwehrsprecher Jens-Peter Wilke die präparierte Laborsituation des Einsatzes. Und genau hier zeigt sich ein Defizit: Die Flughafenfeuerwehr kann nicht ins Behördennetz funken, also jederzeit und überall Kontakt mit den Kollegen der Berliner Feuerwehr halten. Die Berliner Retter funken digital, ihre Flughafen-Kollegen sind noch anlog unterwegs. In Schönefeld ist der digitale Funk auch für die Werksfeuerwehren Standard. Das bedeutet bei dieser Übung, dass der Einsatzleiter der Flughafenfeuerwehr seinen Ansprechpartner von der Berliner Feuerwehr erst vor Ort suchen muss. Im Ernstfall würden wertvolle Minuten verstreichen, bevor Entscheidungen getroffen werden. Jetzt soll zumindest der Einsatzleiter der Tegeler Flughafenfeuerwehr möglichst bald mit einem digitalen Gerät ausgestattet werden. Ansonsten ziehen die Beteiligten eine positive Bilanz: Weil alles andere reibungslos klappt, können sich die Statisten schon um 15 Uhr auf den Weg zu den Bussen machen, die sie vom Rollfeld bringen.
Von den Passagieren dürften die wenigsten etwas von der Übung bemerkt haben. Wegen des sonnabendlichen reduzierten Flugverkehrs waren die sonst für das Terminal D geplanten Flüge auf andere Terminals verlegt worden.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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