Revierförsterei entdeckt ganze Badezimmer-Ausstattungen
Der wilde Müll bereitet Revierförster Frank Mosch Kopfzerbrechen. Denn das, was da so achtlos in den Wald geworfen wird, sind nicht nur Gartenabfälle, Flaschen oder Papier. "Wir haben zwei komplette Badezimmer und eine Küche gefunden", berichtet der Leiter der Revierförsterei Tegelsee. Unbekannte hatten die alten Schränke, Regale, Kloschüsseln und Waschbecken einfach neben einem Waldweg abgeladen. Auch Waschmaschinen, Teppiche, Farben und Lacke mehren sich im Tegeler Forst. "Die mutwillige Entsorgung von Hausmüll hat in diesem Sommer deutlich zugenommen", ärgert sich Frank Mosch. Dabei verschandelt der Müll nicht nur die Landschaft, sondern birgt auch Gefahren für Tiere und Umwelt. Auf Futtersuche können sich Rehe, Hirsche, Füchse oder Wildschweine an scharfkantigen Gegenständen verletzen oder Plastikteile fressen und verenden. Farben und Lacke verseuchen den Boden, Teppiche und Spanplatten faulen vor sich hin. Frank Mosch spricht darum klare Worte an die Umweltfrevler: "Das ist unverantwortlich und gehört bestraft."
Als häufige Tatorte hat der Revierförster den Wald rund um die Waldkauzstraße, den Mühlenweg und die Sandhauser Straße nahe dem Waldspielplatz ausgemacht. Aber auch am Försterweg und am Freiheitsweg ist Mosch schon fündig geworden. "Die Täter kommen zu jeder Tageszeit, offenbar mit dem Auto, denn die Müllmengen sind groß." Warum sie heimlich in den Wald fahren, anstatt den sowieso schon aufgeladenen Hausrat nicht einfach zum nächsten Recyclinghof der BSR nach Heiligensee fahren, ist dem Revierförster schleierhaft. Schließlich könne dort doch vieles kostenlos entsorgt werden. Wer die Umweltsünder sind, kann Mosch nur vermuten. "Die Badezimmer- und Küchenmöbel waren kleiner als üblich. Wahrscheinlich stammen sie aus einer Gartenlaube." Das Landesforstamt Berlin hat schon zwei mutmaßliche Täter ermittelt. Spaziergänger hatten sich die Kennzeichen verdächtiger Fahrzeuge im Tegeler Forst gemerkt und sie gemeldet. Das illegale Abladen von Müll im Landschaftsschutzgebiet - dazu gehört der Tegeler Forst - kann mit bis zu 10 000 Euro Bußgeld geahndet werden.
Doch nicht nur Müll, auch Gartenabfälle gehören nicht in den Wald. Denn der Grünschnitt kann die heimische Flora verfälschen. "Das heißt, dass Sämereien aus dem Garten sich im Wald breit machen, wo sie nicht hingehören", erklärt Frank Mosch. Anwohner und Waldbesucher bittet der Revierförster um erhöhte Aufmerksamkeit. "Wer beobachtet, wie jemand Müll oder Gartenabfälle in den Wald schüttet, sollte es melden." Der Umwelt zuliebe: Revierförsterei Tegelsee, Schwarzer Weg 80, 433 87 90.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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