Aktionsbündnis fordert den Abriss des Atomreaktors in Wannsee
Das Bündnis kritisiert nicht nur eine verfehlte Katrastrophenschutz-Planung, sondern auch das völlig veraltete und nicht mehr genehmigungsfähiges Sicherheitskonzept des Atomreaktors und das hohe Gefahrenpotential durch Materialmängel an wichtigen Bauteilen. Im November 2013 musste der Forschungsreaktor auf dem Gelände des Helmholtz-Zentrums abgeschaltet werden, weil laut Betreiber, eine Schweißnaht sich vergrößert hatte, die sich "im Bereich der Trennwand zwischen den beiden Reaktorbeckenhälften" befand. Das Anti-Atom-Bündnis Berlin und Potsdam wirft dem Berliner Senat in diesem Zusammenhang vor, die Gefahr radioaktiver Verseuchung nicht ernst zu nehmen. Das Anti-Atombündnis fordert daher die sofortige Stilllegung und den Abriss des Reaktors.
Das Bündnis beruft sich zudem auf eine bundesweite Katastrophenschutzübung 2013. Es wurde eine Atomunfall-Szenario in Norddeutschland mit hohem Austritt von Radioaktivität simuliert. Überprüft werden sollte die Zusammenarbeit der Länderbehörden untereinander. "Die Berliner Verwaltung hatte im Frühjahr desselben Jahres in einer internen E-Mail festgestellt, dass weder personelle Ressourcen, erforderliche Stabsstrukturen noch das notwendige Fachwissen zum Katastrophenschutz vorhanden sind. Daher wurde empfohlen, sich nicht an der Übung zu beteiligen", informiert Alf Jarosch von der Bürgerinitiative gegen den Forschungsreaktor und Gebietsbeauftragter der Piraten in Steglitz-Zehlendorf. "Die zuständige Senatorin folgte dieser Empfehlung jedoch nicht und die Übung endete im Fiasko", erklärt Jarosch.
Wie es zu dieser Situation kommen konnte, wie tragbar der Berliner Katastrophenschutzplan ist, welches Gefahrenpotential der Wannseer Reaktor in sich birgt und welche Forderungen sich daraus ergeben, soll auf der Veranstaltung am Donnerstag, 5. März, 19 Uhr, im Bürgersaal des Rathauses Zehlendorf, Teltower Damm 18, diskutiert werden.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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