Berliner Feuerwehr zieht Einsatzfahrzeug aus Wannsee ab

Wannsee. Seit Anfang März steht auf der Feuerwache Wannsee im Kronprinzessinnenweg abends und nachts nur noch ein Rettungswagen (RTW) zur Verfügung. Der zweite ist inzwischen in Wilmersdorf im Einsatz.

Eine effektive Ressourcenverteilung nennt Stephan Fleischer, Sprecher der Berliner Feuerwehr, diese Maßnahme. "Unser Steuerungsdienst schaut sich regelmäßig berlinweit die Einsatzzahlen an und prüft, in welchen Gebieten der Bedarf größer ist als in anderen", erklärt Fleischer. Das sei in Wilmersdorf eher der Fall als in Wannsee. Gleichzeitig räumt der Sprecher ein, dass die Berliner Feuerwehr den Mangel verwalte, denn die Personaldecke sei zu knapp. "Es gibt zwar keine Stelleneinsparungen, aber einen Zuwachs bei den Rettungseinsätzen. Schließlich wächst die Stadt ständig."

Die aktuellsten Zahlen stammen aus dem Jahr 2013 und belegen: Die in Wannsee stationierten RTW fuhren weit über 2600 Einsätze. Stadtweit stiegen die Einsätze von 2009 bis 2013 um 55 000 auf 305 000. Diese Zahlen werden sich erhöhen, aber nicht nur im Südwesten, sondern in ganz Berlin, wie Fleischer betont. Für 2014 rechnet die Feuerwehr mit einer weiteren Zunahme um bis zu sieben Prozent.

Kommt es in Wannsee nachts tatsächlich zu vermehrten Notfällen, die ein Rettungswagen allein nicht bewältigen kann, müssen Fahrzeuge aus den benachbarten Feuerwachen ausrücken - etwa aus Lichterfelde. Das kann längere Wartezeiten zur Folge haben und im schlimmsten Fall über Leben und Tod entscheiden. "Eine doppelte Abdeckung am Standort wäre deshalb natürlich wünschenswert", erklärt Fleischer.

Das Grundproblem ist laut Fleischer, dass die so genannten Schutz- und Rettungsziele prinzipiell nicht erreicht werden. In der Zielvereinbarung mit der Senatsverwaltung für Inneres ist festgelegt: In der Schutzklasse A (Innenstadt) müssen Fahrzeuge zur Notfallrettung in 75 Prozent der Fälle innerhalb von acht Minuten an der Einsatzstelle sein. In der Schutzklasse B, den Randbezirken mit einer geringeren Bevölkerungsdichte, sind es 50 Prozent.

"In 2013 haben wir immerhin einen Durchschnittswert von neun Minuten erreicht", sagt Fleischer.

Ulrike Martin / uma
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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