Warten auf Carsharing
Wilhelmsruher wünschen sich Leihautos im Ortsteil

Der Bürgerverein Zukunftswerkstatt Heinersdorf hatte nach intensiven Gesprächen mit Carsharing-Unternehmen Erfolg. Er konnte stadtmobil als Partner gewinnen. Seit September gibt es an der Romain-Rolland-Straße, außerhalb des S-Bahnrings, ein erstes Carsharing-Fahrzeug, in das sich Vereinsmitglied Mareike Welke testweise setzte. | Foto: Bernd Wähner
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  • Der Bürgerverein Zukunftswerkstatt Heinersdorf hatte nach intensiven Gesprächen mit Carsharing-Unternehmen Erfolg. Er konnte stadtmobil als Partner gewinnen. Seit September gibt es an der Romain-Rolland-Straße, außerhalb des S-Bahnrings, ein erstes Carsharing-Fahrzeug, in das sich Vereinsmitglied Mareike Welke testweise setzte.
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Was Carsharing-Angebote betrifft, ist Wilhelmsruh, ebenso wie Rosenthal und Blankenfelde, noch ein weißer Fleck auf der Landkarte der Berliner Carsharing-Anbieter.

Darauf machten inzwischen viele Wilhelmsruher ihr Abgeordnetenhausmitglied Torsten Hofer (SPD) aufmerksam. „Im Ortsteil leben viele Menschen, die kein eigenes Auto haben und sich gerne ab und zu eines ausleihen würden“, berichtet Hofer. „Weil es im Ortsteil keine Carsharing-Autos gibt, müssen sie stattdessen nach Reinickendorf fahren, wo solche Fahrzeuge stehen. Das ist für die Menschen aber nicht attraktiv, weil die Standorte in Reinickendorf zu weit entfernt sind. Deshalb kommt die Verkehrswende in Wilhelmsruh, aber auch Rosenthal und Blankenfelde nicht voran“, schlussfolgert Hofer.

Er stellte nun eine schriftliche Anfrage an den Senat mit der Intention, auf das Problem aufmerksam zu machen. Aber was ihm Ingmar Streese (Bündnis 90/ Die Grünen), Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, antwortete, stellt Hofer nicht zufrieden. Der Senat hat ihm auf seine Anfrage, ein wenig am Thema Wilhelmsruh vorbei, geantwortet, dass regelmäßig Gespräche zwischen der für Verkehr zuständigen Senatsverwaltung und den lokalen Carsharing-Unternehmen stattfinden. Angebote von Carsharing seien aber eigenwirtschaftliche Entscheidungen der Unternehmen. Damit zieht sich nach Hofers Auffassung der Senat ein Stückweit aus der Verantwortung. „Die Voraussetzungen für eine nachhaltige Implementierung von Carsharing-Angeboten sind neben einer entsprechenden Nahversorgung eine gute ÖPNV-Erschließung und damit einhergehend eine geringe Motorisierung der Haushalte“, erklärt Streese. „Hinsichtlich der Alternativen zum eigenen Auto verfolgt der Senat mit dem gültigen Nahverkehrsplan das Ziel, den Öffentlichen Personennahverkehr weiter auszubauen. Ergänzend wird die Radinfrastruktur ausgebaut, unter anderem sollen Radschnellverbindungen die Attraktivität des Radverkehrs verbessern.“

Offenbar spiele, wenn man diese Antworten richtig deutet, Carsharing als Alternative zum eigenen Auto für den Senat keine allzu große Rolle. Und es gibt anscheinend auch keine Bestrebungen, mit eigenen Förderungen Unternehmen anzuregen, auch in Ortsteilen außerhalb des S-Bahnrings Carsharing-Stationen zu errichten. Torsten Hofer sagt dazu: „Ich würde mir wünschen, dass die Senatsverkehrsverwaltung mehr Einsatz zeigt, Carsharing durch offensives Werben auch in die Außenbereiche unseres Bezirks zu holen.“

Der Bürgerverein Zukunftswerkstatt Heinersdorf hatte nach intensiven Gesprächen mit Carsharing-Unternehmen Erfolg. Er konnte stadtmobil als Partner gewinnen. Seit September gibt es an der Romain-Rolland-Straße, außerhalb des S-Bahnrings, ein erstes Carsharing-Fahrzeug, in das sich Vereinsmitglied Mareike Welke testweise setzte. | Foto: Bernd Wähner
Abgeordnetenhausmitglied Torsten Hofer wünscht sich, dass es schon bald auch außerhalb des S-Bahnringes Carsharing-Stellplätze gibt. | Foto: Büro Torsten Hofer
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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