Bienenlehrpfad im Interkulturellen Garten eingeweiht
"Wir sind seit zwei Jahren am Projekt "Berlin summt" beteiligt", erzählt Anne Haertel. Das Interesse an den Bienen ist groß. Im Interkulturellen Garten stehen vier Bienenstöcke. In einem Schaukasten können die Besucher einen Blick ins Leben eines Bienenvolks werfen. Deutlich ist die Bienenkönigin zu erkennen: Sie trägt einen farbigen Punkt auf dem Rücken. "Wir haben vor zwei Jahren den Imker Holger Piper gefunden, der mit seinen Bienenvölkern in den Garten gekommen ist." Den Interkulturellen Garten des Vereins Sozialdiakonische Jugendarbeit gibt es nun schon seit acht Jahren. Auf 34 kleinen Gartenflächen bauen Hobbygärtner Gemüse an, züchten Blumen und verbringen ihre Freizeit. "Bei uns arbeiten Menschen aus 14 Nationen", erklärt die Leiterin der Einrichtung. Das ist ein buntes Gemisch aus unterschiedlichen Kulturen, Lebensgewohnheiten und Gartenkulturen. Für die Bienen ist das bunte Blütenmeer eine wichtige Nahrungsgrundlage.
"Wir haben beobachtet, dass viele Besucher nichts über Bienen wissen", sagte Anne Haertel. So entstand die Idee, den ersten Bienenlehrpfad im Bezirk aufzubauen. Der Schaukasten steht schon eine Weile. Dazu kommen jetzt noch drei Informationstafeln, an denen die Besucher mehr über Bienen und ihre Lebensweise erfahren können. Solche Tafeln sollen auch noch an anderen Stellen im Bezirk aufgestellt werden, beispielsweise vor großen Grünflächen oder Kleingartenanlagen. "Vor allem viele Schulklassen und Kitagruppen kommen zu uns in den Garten", sagte Anne Haertel. "Jetzt können wir anschaulich erklären, welche Rolle die Bienen in der Natur spielen."
Seit zwei Jahren kommt auch ein Schüler regelmäßig in den Garten, um sich mit den Bienen zu beschäftigen. Der 15-jährige Nico war mit seiner Klasse zu Besuch im Garten. Er hat sich besonders für die Bienen und die Arbeit des Imkers interessiert. Heute betreut er die Bienenvölker selbstständig. Nico hat sich viel Wissen über die Bienen angeeignet und führt inzwischen schon Schulklassen zu den Bienenstöcken. Am Schaukasten erklärt er die Arbeitsverteilung im Bienenvolk. Deutlich sichtbar sitzt am Einflugsloch zum Schaukasten eine Biene. "Sie passt auf, dass keine fremden Bienen in den Stock einfliegen - es ist eine Wächterbiene", erklärt Nico. Dann gibt es noch die Arbeitsbienen und die Bienen, die den Honig einzusammeln.
Für Nico und die Kleingärtner wird der 8. August ein großer Tag, wenn Bürgermeister Andreas Geisel sowie Dr. Corinna Höltzer und Cornelis Hemmer von der Initiative "Berlin summt!" und der Imker Holger Piper den ersten Teil des neuen Bienenlehrpfades in Lichtenberg einweihen. Damit wird auch das Angebot für die Führungen oder Schülerpraktika größer.
"Seit einem Jahr gehört auch unser Gartenkaffee zu den Angeboten", sagte Anne Haertel. An jedem Donnerstag von 15 bis 18 Uhr treffen sich die Kleingärtner mit Anwohnern aus der Umgebung bei selbst gebackenem Kuchen und Kaffee.
Wer sich für die Arbeit des Interkultureller Gartens interessiert, kann sich dort für Führungen, Projekttage oder für ein Schülerpraktikum anmelden.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.