Tiertafel droht Obdachlosigkeit

Sieglinde Spilke (links) und Linda Oldenburg von der Berliner Tiertafel suchen neue Räume für die Futterausgabe.
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  • hochgeladen von Ralf Drescher

Baumschulenweg. Der Tiertafel, einer Einrichtung, die Haustiere von sozial Schwachen mit Futter versorgt, droht Obdachlosigkeit. Dem Bezirk sind einfach die Betriebskosten zu hoch.

„Das ist energetisch einfach ein furchtbares Gebäude, pro Monat fallen rund 800 Euro Betriebstkosten an , die vom Bezirk getragen werden“, sagt Bürgermeister Oliver Igel.

Als die Tiertafel 2008 in die alte Baracke an der Mörickestraße zog, war eine symbolische Miete von 50 Euro im Monat verabredet worden. Allerdings wurde der Vertrag zwischen Bezirk und Tiertafel Deutschland geschlossen. Letztere befindet sich in der Auflösung, und die Tiertafel Berlin als neuer Träger der Ausgabestelle steht eigentlich ohne Vertrag da.

Bereits im vorigen Jahr hatte sich der Verein Tiertafel Berlin um einen neuen Mietvertrag bemüht. Dabei kam von Seiten des Bezirks eine Monatsmiete einschließlich Betriebskosten von 1600 Euro ins Gespräch. „Und das können wir uns einfach nicht leisten“, sagt Linda Oldenburg, Vorsitzende der Tiertafel Berlin. Deshalb suchen die Ehrenamtlichen jetzt mit einem öffentlichen Aufruf neue Räume. Gesucht wird ein Objekt mit sechs bis acht je 25 Quadratmeter großen Räumen oder eine rund 200 Quadratmeter große Halle, möglichst innerhalb des S-Bahnrings und mit guter Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, außerdem müssen Sanitäranlagen vorhanden sein. „Vielleicht gibt es ja einen netten Eigentümer, der das preisgünstig an einen gemeinnützigen Verein vermietet“, hofft Linda Oldenburg.

Die Tiertafel in Berlin stand nach dem Rückzug der Gründerin des ursprünglichen Vereins Tiertafel Deutschland im vorigen Jahr schon einmal vor dem Ende. Damals konnte das Aus durch die Gründung eines neuen Vereins vermieden werden.

An einem Ausgabetag kommen rund 200 bedürftige Tierhalter, pro Monat werden zwei Tonnen Futter für Hunde, Katzen, Nager und Vögel ausgegeben. Wer sich neu um Futterhilfe bewirbt, muss Unterlagen zu seiner sozialen Bedürftigkeit mitbringen. Außerdem werden nur Tiere unterstützt, die bereits vor Eintritt der Bedürftigkeit im Haushalt des Besitzern lebten.

Die nächste Annahme von Futterspenden ist am 25. Juni zwischen 18 und 20 Uhr in der Mörikestraße 15 – hinter der Kirche Zum Vaterhaus. Die Ausgabe von Futter findet wieder am 27. Juni von 11 bis 15 Uhr statt, dann können sich auch neue bedürftige Tierhalter anmelden. Wissenswertes unter www.tiertafel.org.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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