Eine Landschaft im Wandel
Ausstellung zum Stadtgut Blankenfelde wurde erweitert

Der Eingang zum Stadtgut Blankenfelde. | Foto:  Bernd Wähner
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  • Der Eingang zum Stadtgut Blankenfelde.
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Die 2016 eröffnete Ausstellung „Rieselfelder, Liegekur und Runkelrüben. Das Stadtgut Blankenfelde im Norden Berlins“ ist um einen neu konzipierten Ausstellungsteil ergänzt und wieder eröffnet worden.

Die Ausstellung zur Geschichte des Stadtguts und seiner Umgebung entstand seinerzeit in Zusammenarbeit vom Museum Pankow und dem Verein Stadtgut Blankenfelde. Sie ist seitdem auf dem Gutshof Blankenfelde an der Hauptstraße 24-30 zu besichtigen. Der historische Dorfkern von Blankenfelde, am nördlichen Rand von Pankow gelegen, erinnert bis heute an das frühere dörfliche Leben vor den einstigen Toren Berlins. Ein Blick in die Geschichte Blankenfeldes ist aber zugleich auch ein Blick in die Geschichte der Stadt selbst. Sie konnte nur wachsen, weil die Stadtväter, oft rücksichtslos, auf die Ressourcen des damaligen Umlandes zugriffen.

Die wohl bedeutendste Zäsur für den Ort stellte Ende des 19. Jahrhunderts der Erwerb des ehemaligen Rittergutes durch die Stadt Berlin dar. Sie nutzte fortan Flächen des Stadtguts für die Verrieselung. Um das Dorf herum entstanden Rieselflächen zur Aufnahme von Fäkalien der schnell wachsenden Residenzstadt. Daneben hatte das Stadtgut Blankenfelde die Berliner Bevölkerung mit Milch, Fleisch, Obst und Gemüse zu versorgen. Hinzu kamen Aufgaben im Rahmen der Berliner Sozialpolitik. Das Stadtgut war jahrzehntelang auch Lungenheilstätte, Alten- und Flüchtlingsheim.

Anfang der 1990er-Jahre fiel das ehemalige Gut Blankenfelde dann in einen über Jahre währenden Dornröschenschlaf. Die zum Gut gehörenden Flächen Richtung Lübars erholen sich nur langsam von massiven Eingriff in die Landschaft durch den Mauerbau, der 28 Jahre die beiden Nachbardörfer Blankenfelde und Lübars voneinander trennten. Schließlich zog auf das Gut eine Initiative, die die denkmalgerecht instandgesetzten Gebäude heute als intergeneratives Gemeinschaftsprojekt nutzt.

Ausgangspunkt für Wanderungen
im Naturpark Barnim

Es zeigte sich in den zurückliegenden Jahren, dass viele Besucherinnen und Besucher das Stadtgut und die Ausstellung zu dessen Geschichte als Ausgangspunkt für Wanderungen in die Kulturlandschaft des Naturparks Barnim nutzen. Deshalb wurde die Ausstellung nun um den Teil „Blankenfelde im Naturpark Barnim“ ergänzt. In dieser Ergänzung wird den Fragen nachgegangen: Was geschieht heute auf den Flächen der ehemaligen Rieselfelder? Wie werden sie genutzt? Welche Auswirkungen hat das Nutzungserbe für die Lebensbedingungen von Pflanzen und Tieren noch immer? Wie beeinflusst es auch das Leben der Menschen, die in Blankenfelde und seiner Umgebung wohnen? Und wer ist für den Landschaftswandel der jüngsten Vergangenheit verantwortlich und wird es zukünftig sein?

Der neue Ausstellungsteil beschreibt die landschaftlichen Veränderungen, benennt sichtbare und auch nicht unmittelbar erkennbare Einflussfaktoren auf den permanent anhaltenden Landschaftswandel. Beispielhaft werden außerdem Akteure des Landschaftsschutzes in Blankenfelde vorgestellt. Mit dem Team des „Naturparks Barnim“ konnte für diese Ausstellung, neben dem Museum Pankow und dem Verein Stadtgut Blankenfelde, ein dritter Kooperationspartner gewonnen werden

Geöffnet ist die Ausstellung montags und dienstags von 14 bis 18 Uhr sowie freitags, sonnabends und sonntags von 12 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen gibt es unter der Telefonnummer 40 05 81 82 sowie auf www.stadtgut-blankenfelde.de.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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