Langer Weg zum Naherholungsgebiet
Abstimmungen für Bebauung der Mülldeponie Arkenberge dauern an

Blick auf die stillgelegte Mülldeponie Arkenberge. Der Berg und seine Umgebung sollen als Naherholungsgebiet weiterentwickelt werden. | Foto: Torsten Hofer
  • Blick auf die stillgelegte Mülldeponie Arkenberge. Der Berg und seine Umgebung sollen als Naherholungsgebiet weiterentwickelt werden.
  • Foto: Torsten Hofer
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Vor fünf Jahren wurden sie erstmals vorgestellt: die Nachnutzungsideen für die frühere Mülldeponie Arkenberge. Seit dem laufen Abstimmungen zwischen der Flächeneigentümerin, dem Bezirksamt und Senatsbereichen. Das brachte Abgeordnetenhausmitglied Torsten Hofer (SPD) in Erfahrung, als er sich beim Senat über den aktuellen Sachstand informierte.

Die stellgelegte Deponie gilt inzwischen als „höchster Berg Berlins“. Mit ihren offiziell vermessenen 120,7 Metern ist sie höher als der langjährige Spitzenreiter, der Teufelsberg. Dieser „Berg“, die beiden Seen und die Flächen ringsherum ziehen bei schönem Wetter Hunderte Menschen an. Angedacht ist, dieses Naherholungsgebiet weiter auszubauen. Es sollen Bereiche für Sport, Freizeitbetätigungen und Umweltbildung geschaffen werden. Außerdem könnte es in diesem, dann touristisch reizvollen Gebiet Übernachtungsmöglichkeiten in Bungalows geben. Weiterhin sollen Gastronomiestandorte neu entstehen.

Um aber das Konzept umsetzen zu können, muss vom Bezirksamt ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Vorgesehen ist ein sogenannter vorhabenbezogener Bebauungsplan, in dem ganz konkret festgelegt wird, was entstehen darf. Finanziert wird er vom Flächeneigentümer, der Heim Deponie und Recycling GmbH. Der Antrag auf einen solchen vorhabenbezogenen Bebauungsplan liegt dem Stadtentwicklungsamt Pankow seit März 2018 vor, informiert Umwelt-Staatssekretär Stefan Tidow (Bündnis 90/ Die Grünen) nach Rücksprache mit dem Bezirksamt Pankow.

Eine erste Abstimmung zu diesem Vorhaben erfolgte im August 2018. Dabei wurde klar, dass zunächst einige Grundsatzfragen geklärt werden müssen. Unter anderem geht es darum, inwieweit die stillgelegte Deponie bebaut werden kann und ob einer der Kiesseen zum Badegewässer entwickelt werden darf. Inzwischen liegen dem Bezirksamt Pankow aktualisierte Antragunterlagen des Flächeneigentümers vor. Zu diesen wurden inzwischen von diversen Stellen und Behörden Stellungnahmen erbeten, berichtet Tidow. Wegen der noch laufenden Abstimmungen seien bislang auch noch nicht die zuständigen Senatsverwaltungen involviert, so der Staatssekretär weiter. Diese müssen letztlich mit Blick auf die Gesamtinteressen Berlins dann erklären, ob die geplanten Vorhaben in Arkenberge mit den Zielen der Landesplanung vereinbar sind.

Wegen der laufenden und noch bevorstehenden umfangreichen Abstimmungen konnte bislang auch weder ein Bauvorbescheid, noch sonst eine Genehmigung erteilt werden. Und erst wenn Einvernehmen zu den Planungen zwischen dem Flächeneigentümer und allen Behörden hergestellt ist, kann ein vorhabenbezogener Bebauungsplan erstellt werden. In diesen werden aber nicht die umliegenden Klein- und Erholungsgärten einbezogen, wie Torsten Hofer erfuhr. Weil es von dort Vorbehalte gegen die Entwicklung auf und um die Deponie Arkenberge gibt, schlägt Hofer vor, die Gärten in den Bebauungsplanbereich gleich mit einzubeziehen. In den Planungen könnte dann gleich die dauerhafte Nutzung der Gärten festgeschrieben werden. „Das würde sicher die Akzeptanz des gesamten Vorhabens erhöhen“, sagt Hofer.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 135× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 920× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 588× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.086× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.977× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.